Ich habe gedacht, ich mache dieses Jahr mal den Anfang und empfehle einfach ganz schnöde ein Buch, das mir in diesem Jahr viel Freude bereitet hat. “Marvel Comics: The Untold Story” von Sean Howe ist die Art journalistisches Sachbuch, die man wegliest wie einen guten Krimi. Man muss sich nicht einmal zwangsläufig mit Comics auskennen (was ich ja auch nur mäßig tue), um an dieser Firmengeschichte durch die Jahrzehnte Spaß zu haben.
Howe hat unzählige Interviews geführt mit so ziemlich jedem, der mal bei Marvel gearbeitet hat. Außerdem hat er sehr tief gegraben, um die Vorläufer heutiger Internetforen und Blogs – Fanzines und andere Amateur-Publikationen – ausfindig zu machen, die im Zeitalter vor dem Mainstream-Boom des Mediums so ziemlich die einzige Quelle zum Thema waren. Aufgeschrieben wird das Ganze zu einer Achterbahnfahrt, welche die turbulente Geschichte des Unternehmens nachzeichnet, von den Anfängen in den Vierzigern, zum Lee/Kirby-Aufstieg in den Sechzigern und den psychedelischen Siebzigern und schließlich zum Totalausverkauf oder der Rettung des Mediums in den Achtzigern und Neunzigern (je nachdem, wen man fragt). Ich hab beim Lesen eine Menge gelernt, gut unterhalten wurde ich auch noch und ab sofort kenne ich beim Entdecken neuer Marvel-Comics wenigstens den historischen Zusammenhang. Also wenn ihr Comicfans kennt – ein todsicherer Tipp.
Dieser Eintrag ist Teil des Filmblog-Adventskalenders 2014. 24 Türchen, 24 Blogs, 24 Geschenke.
Klingt gut. Wird definitiv vorgemerkt, auch wenn ich nicht der größte Comicfan bin. Kann ja noch werden… ;)