Als Gastgeber des Film Blog Group Hug habe ich mir das Privilleg und/oder die undankbare Aufgabe herausgenommen, den Reigen der Geschenkempfehler zu eröffnen – und ich möchte euch die Special Extended Edition von The Hobbit: An Unexpected Journey ans Herz legen. Nicht unbedingt wegen der 13 zusätzlichen Minuten des ohnehin schon langen Films, die ich selbst noch nicht gesehen habe (warum ich ihn trotzdem mag, habe ich ja bereits zu Genüge aufgeschrieben, wäre die Trilogie eine 10-teilige Fernsehserie, alle würden sie feiern), sondern vor allem wegen der zwei Discs mit “Anhängen”, auf denen sich insgesamt neun Stunden Bonusmaterial finden.
Die “Anhänge” auf den Extended Editions der Lord of the Rings-Filme gehören für mich fast genauso mit zu den prägenden Erfahrungen meiner Filmerziehung wie die zugrundeliegenden Filme – und der Hobbit setzt diese Erfahrung nahtlos fort. Im Gegensatz zu den Making-ofs, die sich auf landläufigen Heimvideo-Releases finden, und die selten mehr sind, als eine phrasengeladene Werbeveranstaltung für den Film, schafft es Michael Pellerin, der Regisseur der Jackson-Anhänge, einen echten Eindruck davon zu vermitteln, was es bedeutet, ein Filmprojekt wie den Hobbit auf die Beine zu stellen. Jackson und sein Team lassen sich, im Gegenzug, aber auch tatsächlich in die Karten schauen. Die familiäre Atmosphäre der Produktion, für die Peter Jackson berühmt ist, wird sozusagen auf die Fans ausgedeht – was auch bedeutet, dass eigentlich sehr intime Momente mit dem Publikum der “Anhänge” geteilt werden. Von Ian McKellens Frust angesichts des schwierigen Schauspiels im Slave Motion Control Setup, bis hin zur Exaltation des letzten Drehtags.
Natürlich sind die Anhänge nicht ungeschönt. Besonders die umstrittene Entscheidung, aus zwei Filmen drei zu machen, bleibt unerwähnt, ebenso wie die schwierige Rechtslage rund um den “Hobbit” und den Rest der Tolkien-Mythologie – während Jackson und Philippa Boyens in den Rings-Anhängen noch bereitwillig Auskunft über ihre Adaptions-Philosophie gaben. Auch die Historie des Films mit Guillermo del Toro, der den Hobbit einst inszenieren sollte, wird nur gestreift. Die Dreharbeiten, Designs und das Worldbuilding des Films sind dafür aber umso ausführlicher dokumentiert. Für jeden, der bei Filmen gerne hinter die Kulissen schaut, bietet dieses Extended Edition also alles, was man sich wünscht. Und man muss ja nicht gleich die ganz teure 3D-Blu-ray kaufen wie ich.
Was habe ich es vor 10 Jahren (unglaublich, oder?) geliebt um die Weihnachtszeit die Anhänge der SEEs zu verschlingen. Das hat für mich drei Jahre lang zu den Weihnachtstagen gehört. Nun könnte es theoretisch mit dem Hobbit weitergehen, doch inzwischen habe ich Kinder und keine Zeit mehr für so etwas. Mal sehen, ob ich die Anhänge doch noch irgendwo unterbringe, zumal ich gestern auch endlich die (ungleich günstigere) UK-Fassung der Extended Edition gekauft habe. Good times…
Als jemand, der mit Peter Jacksons Gigantimus seit Herr der Ringe nichts anfangen kann, bin ich da leider raus. Ich weiß aber ehrlich gesagt auch nicht, ob es einen Film gibt, bei dem ich mir so einen Batzen Anhang noch zuführen würde. Dazu gibt es einfach zuviel zu entdecken, was sich vor den Kulissen abgespielt hat. Deshalb habe ich auch längst eingelenkt und überlege lieber fünfmal, ob es nicht auch eine Vanilla tut. Für ausgesprochene Fans mit der entsprechenden Neigung ist das aber bestimmt ein Fest. :)
Mir geht es da leider wie bullion. Das exzessive Ansehen von Bonus-Material (je mehr, je besser) war früher meine bevorzugte Sonntagmorgen-Beschäftigung.Aber seit Frau und dann Kinder da sind, habe ich dazu absolut keine Zeit mehr und bin froh, wenn ich wenigstens den Film halbwegs ungestört sehen kann. Trotdem greife ich (wenn es der Geldbeutel zuläßt) gerne noch zu “Special Editions”. Vielleicht kommen ja auch mal wieder andere Zeiten… ;)
Ich habe noch nicht mal Kinder und selbst ich habe Schwierigkeiten, das alles zu gucken. Habe bisher nur die ersten 4 1/2 Stunden geschafft – dank ein paar ruhiger Sonntagvormittage. Aber das gute ist ja, dass es einem nicht wegläuft.
Ich würde mich Ape-Man anschließen: Jackson war nie mein Ding. Allerdings ist das wohl die liebevollste Beschreibung einer Extended Edition. Ich plane auch schon seit Jahren mir die 9 Stunden Bonusmaterial von Apocalypse Now an einem Tag reinzuhauen – ist auch noch nichts draus geworden.