Schon zum zweiten Mal hat mich meine Techniktagebuch-Freundin Angela in ihren Podcast Tropenhaus eingeladen. Nachdem wir das letzte Mal über Bilderbücher gesprochen haben, ging es diesmal um mein Lieblingsbuch Die unendliche Geschichte.
Wie ich auch im Podcast erzähle, lese ich Bücher selten mehr als einmal, aber Michael Endes Klassiker habe ich sicher fünfmal gelesen, und zwar über mein ganzes Leben verteilt. Es ist ein Text, zu dem ich zurückkehre, um mich zu orientieren, und der mir bisher in jedem Lebensalter etwas anderes gegeben hat. Als Kind mochte ich die spannende Abenteuergeschichte über die Bedeutung von Phantasie. Als junger Erwachsener brauchte ich die Erzählung darüber, sich selbst treu zu sein und angenommen zu werden, wie man ist. Und nun, als End-Dreißiger, ist es vor allem der niemals gerade “Weg der Wünsche”, der mich berührt hat – die Tatsache, dass man seinen Lebensweg nur sehr bedingt planen kann und in der Regel erst weiß, was man als nächstes braucht, nachdem man den Schritt davor genommen hat.
Angela und ich konzentrieren uns im Gespräch dann auch besonders auf diese Phase des Romans in den letzten fünf Kapiteln. Wir sprechen über Bedürfnisse und Wünsche, das wie so oft problematische Mutterbild in der Jugendliteratur und die Bedeutung von Freundschaft für die wichtigsten Schritte im Leben.