Vielleicht ist das seltsam, wenn ich hier in den Adventskalender keinen Film lege, sondern ein Buch; aber wenn man zum Jahresende schon nostalgisch wird, dann bitte mit Wucht, und ich bin schließlich irgendwie von den Büchern, den Geschichten zum Film gekommen. (Und meine allerwichtigsten filmischen Weihnachtsvorschläge für Kinderfilme habe ich ja bereits für Herrn Buddenbohm gesammelt; der Rest findet sich im Blog.)
Als Empfehlung also dies: “Kubbes Museum“, erzählt und vor allem gezeichnet von Åshild Kanstad Johnsen. Das erzählt von Kubbe, der gerne Sachen sammelt, sortiert und dann schließlich ein Museum eröffnet – bis es ihn stört, die ganzen Sachen um sich herum zu haben und nie seine Ruhe.
Womöglich ist mir das Buch so nahe, weil ich selbst zum Sammeln neige; weniger immerhin als mein Vater, der das als Historiker auch noch beruflich rationalisieren konnte, aber immerhin. Und auch mir ist vieles, wie Kubbe, Träger von Geschichten, denn das ist ja eigentlich der Grund für solche Anhäufungen von Besitz (wenn sie nicht rein repräsentativ und damit gesellschaftlich wirksam sein sollen): als Madeleine ohne Verfallsdatum, für unser ganz persönliches Proust-Dasein, als Bausteine des eigenen Lebensromans.
Naja, und übrigens ist es eines der unzähligen sehr schön gemachten Büchern, das der kleine Berliner Verlag Onkel & Onkel (ich gestehe es, mit dem Gründer bin ich befreundet) in die Welt geleitet, etwa auch, nur zum Beispiel, “Kurt, der Fisch und die weite Welt“. Solche Bücher sollten alle lesen und vorlesen, und danach ist ja immer noch Zeit genug für einen guten Kinderfilm, es ist schließlich abends jetzt schon früh dunkel.
(Rochus Wolff)