Zum 20. Jahrestag des Mauerfalls hat das Fernsehprogramm der Deutschen Welle eine Computeranimation in Auftrag gegeben, die die Grenzstreifen in Berlin und an der Innerdeutschen Grenze rekonstruiert. Das Ergebnis mit dem Titel “Eingemauert!” soll demnächst im DW-TV eingebettet in einen längeren Beitrag laufen, online kann man es sich den zehnminütigen Beitrag bereits bei YouTube angucken. Ein Making Of gibts auch dazu.
Der Film, dessen Simulation meiner Ansicht nach wirklich gut gelungen ist – genau in der richtigen Balance zwischen Erklärgrafik und Fotorealismus – zeigt eindrucksvoll, wie die Grenzen zwischen der DDR und Deutschland funktioniert haben – und wie sie sich ins Gesamtbild der Stadt bzw. der Gegend einfügten. Da ich erst 1983 geboren bin, habe ich von der Mauer nicht mehr viel mitbekommen. Und auch wenn ich über das System schon mehrere Grafiken gesehen und Beschreibungen gelesen habe – beim Ansehen dieses Films ist mir zum ersten Mal wirklich einigermaßen aufgegangen, was es geheißen haben muss, in der Daueransicht dieses Bollwerks zu leben. Ich habe es sozusagen auch mal “erfühlt”.
In den Film kann man tatsächlich eintauchen, er ist simpel genug um alles zu verstehen und dennoch vereinfacht er wenig. Kleine Details wie die fahrenden Autos und bellenden Hunde, sowie die übersichtlichen Kameraflüge, machen das Gesamtkonstrukt glaubwürdiger.
Meiner Ansicht nach ein perfektes Beispiel dafür, wie die Simulakren der Computersimulation nicht immer nur Unterhaltungswert bieten können, sondern mit Rekonstruktionen wie diesen auch einen “objektiven” und pädagogischen aber dennoch anschaulichen Blick auf die Geschichte werfen können.