Die Bekanntschaft mit Felix hat mich dazu gebracht, im Hinterkopf häufiger über Kuration nachzudenken, als ich das vorhatte. Ich hatte ja schon in einem Post am Ende des Sommers darüber sinniert, dass ich bei “Real Virtuality” gerne auch wieder etwas aggregieren und kuratieren würde, mir aber eigentlich die Zeit dafür fehlt.
Ich glaube, ich habe ein Modell gefunden, dass die Arbeit ein bisschen verteilt und es deswegen möglich macht. Ich werde ab sofort in diesem Blog einmal pro Woche unter dem Titel “Real Virtualinks” Verweise auf Inhalte im restlichen Web präsentieren. Diese sind das Aggregat von Links, die ich unter der Woche schon auf der Real Virtuality Facebookseite und in der Regel auch auf Twitter geteilt und kommentiert habe. Auf diese Weise kann sich jeder den Kanal raussuchen, der ihm am besten gefällt – aber auf jeden Fall verschwinden die Links und die Kurztexte dazu nicht in der Tiefe des Facebook-Feeds.
Zum Einstieg. Weil es passt
Against Subtlety: The Case For Heavy-Handedness in Art
Nicht nur in meiner “Kommerzkacke”-Kolumne war ich ja schon immer eher ein Fan von “Viel hilft viel”-Filmen. Forrest Wickman hat dafür jetzt auf Slate.com großartig argumentiert.
Intro-‘Spectre’-ion: Where Does James Bond Go From Here?
Jacob Hall, der für “Slashfilm” und “ScreenCrush” schreibt, ist einer der interessantesten neuen Autoren in der US-Filmblogosphäre. Er beteiligt sich genau wie viele von uns gerne an Spekulationen, aber hat dabei einen relativ fundierten Stil ohne allzuviel Snark. Case in Point: Dieser Bond-Artikel, in dem er über Vergangenheit und Zukunft des Helden reflektiert. Wenig Neues, aber ein gut geschriebener Überblick, der zum Nachdenken anregt.
J.J. Abrams, Star Wars Superfan, on Directing The Force Awakens
Dieses Interview mit J. J. Abrams von der amerikanischen “Wired” ist schon etwas älter, aber wirklich lesenswert, wenn man sich für das Fans-werden-zu-Kanon-Erschaffern-Phänomen interessiert, das ich im Blog regelmäßig anschneide. Abrams reflektiert sehr gut seine Rolle als zentrale kreative Figur in einem Mahlstrom aus Marketing, Fandom und Erwartungsmanagement.
Sci-Fi’s Hugo Awards and the Battle for Pop Culture’s Soul
Die Diversity-Debatte in der aktuellen Science-Fiction-Szene, die ich in meinem jüngsten Post zu “Tomorrowland” und “The Martian” angeschnitten habe, wurde in der aktuellen “WIRED” noch einmal sehr gut zerlegt und zusammengefasst.
You Won’t Live to See the Final Star Wars Movie
Mein Lieblings-“WIRED”-Autor Adam Rogers hat in einem Artikel so ziemlich alles zusammengefasst, an dem ich mich in den letzten fünf Jahren abgerackert habe. Das einzige Problem ist, dass er wieder einen neuen Begriff einführt: “Paracosm”. Aber damit kann ich leben.
Im “New Yorker” hat Schauspieler Jesse Eisenberg das verfasst, was er “an honest film review” nennt. Dort zementiert er die unter Filmprofis gerne vertretene Meinung, dass Filmkritiker verbitterte Menschen sind, die Filme aus persönlichen Minderwertigkeitskomplexen niedermachen. Ist trotzdem lustig zu lesen.
The Problem with The Battle of Five Armies
Obwohl der Film eine ziemliche Katastrophe war, freue ich mich sehr auf meine Extended Edition von The Hobbit: The Battle of the Five Armies, die nächste Woche erscheint – besonders wegen des Making-of-Materials. Auf YouTube ist bereits ein Video aufgetaucht, dass das zentrale Problem der gesamten Trilogie zeigt: Produktion ohne Plan.
Erster Animationsfilm vor 20 Jahren – “Toy Story” war anfangs ein riesiger Flop
Für den epd-Featuredienst habe ich eine Geschichte zu 20 Jahren Toy Story geschrieben. Die Hannoversche Allgemeine Zeitung / HAZ hat ihn online veröffentlicht – leider ohne Autorenangabe und mit einer irritierend falschen Überschrift
Sollte mir “Real Virtualinks” auf lange Sicht übrigens doch zu viel Zeit rauben, werde ich es wieder einstampfen. Aber eure Meinung interessiert mich trotzdem. Wollt ihr das lesen?
Gerade wenn man (wie ich) es selten oder nie schafft, beim Lesen einem Thema/einer Person/einem Film gleich nachzugehen, sind weiterführende Links, die man auch später noch findet, eine tolle Sache.
Toll, Alex! Wie schaffst Du das alles?
Ich habe ein relativ festes System dafür, wann ich neue Inhalte suche und konsumiere. Und ich habe keine Kinder ;-)