Worte zum Wochenende

Der Streit um Brender bestätigt, wie froh wir sein können, große private Medienunternehmen als Korrektiv zu den öffentlich-rechtlichen Medien zu haben.

Bernd Buchholz , im Interview mit der Rheinischen Post
// “Für Online-Medien zahlen”

The DVD box set is the newest and most terrifying form of ritualistic abuse we inflict on one another. In the past, a sick person received unwanted hardback books, but these days when someone is laid up with an illness, they are buried beneath an avalanche of DVD box sets containing hundreds of hours of television series.

Grady Hendrix , Slate
// Boxed InGiving someone a TV series on DVD is like giving them a life sentence

Unter den taz-Leserinnenbriefen ragte dieser Tage das Schreiben von Monika Krause aus Neuss hervor. Sie regte an, “journalisten zu motivieren, den vakanten chefredakteursposten von herrn brender beim zdf nicht zu besetzen”. Na, das nenn ich doch mal eine Idee! Und eine Haltung! Und weil es in diesen Tagen so wenig davon gibt, gehe ich jetzt mal mit gutem Beispiel voran und solidarisiere mich: Ich verzichte auf den Posten.

Silke Burmester , taz
// Wie ein wildes “Stierchen” oder: Die Hessen sind schuld

Ist das nicht lustig? Wieviele “Plattformen” die ARD noch braucht, um dort dann doch keine Nachwuchsförderung zu betreiben?

Peer Schader , Fernsehblog
// Einsfestival? Das liegt hier noch so rum

Blutroter Oktober

„Insgesamt robust“ nennt Bernd Buchholz die Vertriebsumsätze von Gruner + Jahr bei der Jahrespressekonferenz 2009, aber er meint damit den ganzen Verlag. Das lässt sich daran erkennen, dass er den gleichen Begriff öfter benutzt, beispielsweise im Vorwort zum Jahresbericht 2008. „Unsere erfolgreichen
Medienmarken, die journalistische Kreativität unserer Mitarbeiter und verlegerisch vernünftiges Handeln im
Sinne der Mitarbeiter und Gesellschafter haben G+J zu einem selbstbewussten und wirtschaftlich robusten
Unternehmen gemacht“, heißt es dort.

Das Wort scheint zu passen. Das Hamburger Verlagshaus
Gruner + Jahr (G+J) gilt als schwerer Tanker, der selbst in hoher See nicht umkippt, gerade diese
Schiffsmetapher wird immer wieder gerne verwendet. Wer hier arbeitet, das war jahrzehntelang der gefühlte
Tenor in der Branche, braucht sich wenig Sorgen um Arbeitslosigkeit zu machen.

Weiterlesen in epd medien 87/09