Es wird Zeit, diese ätzende Presse-Junket-Kultur zu beenden. Aber wie?

Die Schauspielerin Cara Delevigne hat ein Interview gegeben, in dem sie sich nicht mehr zurückhalten konnte. Die Tatsache, dass die Moderatoren und die Moderatorin einer stets-fröhlichen Morgenshow aus Sacramento sie nicht nur fragten, ob sie denn auch das Buch gelesen habe, auf dem der Film Paper Towns (deutsch: Margos Spuren) basiert, sondern auch, ob sie sich schlecht konzentrieren kann, weil sie so viel arbeitet, muss ihr am Ende des Promotion-Zyklusses für den Film einfach den Rest gegeben haben. Sie antwortet mit einer sarkastischen Anti-Antwort auf jede der Fragen ihrer Gegenüber, bevor sie dann gelangweilt die Antworten gibt, die sie immer gibt. “A few months ago, you seemed to be more excited about the film”, kommentieren Delevignes Gegenüber diese Haltung, bevor sie sie mit “We’ll let you go and take a nap” nach zweieinhalb unangenehmen Minuten hinauskomplimentiert wird. “Man, she was in a mood”, lautet die Bilanz, als das Liveschalten-Bild endet.

Vor zwei Jahren hatte ich meine erste und bisher einzige Begegnung mit der Art und Weise, wie heutzutage Filme vermarktet werden. Für “Close up” durfte ich Charlotte Roche interviewen, die dabei half, die Verfilmung ihres Romans “Feuchtgebiete” zu promoten. In einer Hotelsuite in Berlin wartete ich eine Weile auf dem Gang, während sich um mich herum aufgeregte junge Frauen mit Bussi begrüßten, und wurde dann schließlich in einen abgedunkelten Raum geführt, in dem bereits sämtliche Technik aufgebaut war. Ich hatte das große Glück, nicht nur das erste Interview der gesamten Pressetour zu führen, sondern mit Charlotte Roche auch noch eine “Gastkritik” zu machen, in der sie über einen persönlichen Lieblingsfilm (Harold and Maude) sprechen konnte.

Feuchte Küsse von Charlotte

Anschließend habe ich ihr natürlich trotzdem noch ein paar Standardfragen zu Feuchtgebiete gestellt, aber sie war freundlich, frisch und charmant und signierte mir meine Ausgabe ihres Romans mit ein paar “Feuchten Küssen“. Für mich war das Ganze eine tolle Erfahrung, aber ich wusste: Wenn ich jetzt gehe, muss sie den Rest des Tages in diesem Raum noch ein Interview nach dem anderen geben. Die meisten wahrscheinlich kaum länger als zehn Minuten, in denen sie immer und immer wieder die gleichen Fragen gestellt bekommt.

Das Modell ist heute absoluter Standard geworden. Verschiedene Akteure haben bereits vonseiten der Interviewten beschrieben, wie bescheuert sich der Prozess anfühlt und wie sehr man nach ein paar Tagen Pressetour beginnt, in einer Parallelwelt zu leben. Zum Nachlesen ist vielleicht die Perspektive von C. Robert Cargill am interessantesten, dem Drehbuchautor von Sinister, der zuvor selbst Filmjournalist bei “Ain’t it Cool News” war. Zum Hören hat zuletzt Ian McKellen im Nerdist-Podcast hörbar geseufzt. Man wird eine Woche lang von Hotel zu Hotel gekarrt und gibt hunderte Interviews – manche davon one-on-one, andere im “Roundtable”-Format mit mehreren Journalisten gleichzeitig; wenige mit Leuten, die sich wirklich für Film interessieren (die sind für die PR-Agentur auch am unwichtigsten), dafür umso mehr mit Klatschreporter_innen und Allround-Dilletanten wie den Morning Show-Moderator_innen aus dem Delevigne-Interview. Die wenigsten Fragen sind durchdacht, viele drehen sich um das eigene Privatleben. Man ist ein menschliches Konsumgut. Mittel zum Zweck des Filmverkaufs.

My Miracle Is My Wife

John Green, der Autor des Buchs “Paper Towns”, ist Cara Delevigne auf “Medium” zur Seite gesprungen. Ihr männlicher Schauspielerkollege Nat Wolff werde nie nicht so oft gefragt, ob er das Buch gelesen habe, meint Green, nur wann. Auch er beschreibt, wie behämmert man sich irgendwann vorkommt. Dass man nur noch seinen Text herunterleiert und irgendwann schon gar nicht mehr weiß, ob das, was man gerade sagt, eigentlich noch die Wahrheit ist. Er beschreibt auch, dass er irgendwann aufgegeben hat, auf dumme Fragen differenzierte Antworten zu geben.

Like, there’s a line in the beginning of the novel: “Everyone gets a miracle.” The male narrator of the story believes his miracle is Margo Roth Spiegelman, the character Cara plays in the movie. Later in the book, the boy realizes that Margo is not a miracle, that she is just a person, and that his imagining her as a miracle has been terribly hurtful to them both. But still, I was asked over a hundred times, “Who’s your miracle?” At first, I tried to fight it, tried to argue that we must see people as people, that we must learn to imagine them complexly instead of idealizing them, that the romantic male gaze is limiting and destructive to women. That’s the whole point of the story to me.

But eventually, I just started to say, “My miracle is my wife.” (And then Nat would deadpan, “My miracle is also John’s wife. She’s great.”) In the end, rather than fight, I stuck to the script.

Pressejunkets sind entmenschlichend

Kein Wunder also, dass es immer mal wieder Vorfälle gibt, in denen die völlig kaputten Filmleute im besten Fall die Routine dekonstruieren und im schlimmsten Fall genervt abwinken, wie Cara Delevigne bei “Good Day Sacramento”. Wie Mila Kunis in der Promo zu Oz – The Great and Powerful. Wie Samuel L. Jackson, als der Interviewer ihn mit dem Namen eines anderen schwarzen Schauspielers anspricht. Wie Bruce Willis oder Harrison Ford in beinahe jedem Interview. Kein Wunder auch, dass es einige Filmemacherinnen und Schauspieler gibt, die sich vertraglich zusichern lassen, dass sie keine Interviews geben müssen. Dass sich Chris Pratt im Vorfeld für die Dinge entschuldigt, die er eventuell sagen könnte und die dann im Internet rauf und runter laufen werden.

Pressejunkets sind eine entmenschlichende Praxis und sie gehören abgeschafft. Für jeden Film wird ohnehin ein Pressekit angefertigt, in dem die Antworten auf die Standardfragen abgedruckt und auf Video aufgezeichnet sind. Sollen all die Medien, die bei den Junkets Schlange stehen, einfach die nutzen? Man möchte meinen, das Ergebnis ist das gleiche. Bei schriftlichen Interviews passiert das eh längst. (Mal ganz abgesehen davon, dass die Junkets schweineteuer und Teil des ganzen Problems sind, dass die gleiche Summe für die Vermarktung eines Films ausgegeben wird wie für seine Produktion.)

Ihr könnt euch ruhig mal anstrengen

Es gibt zwei Arten, wie in der Regel auf diese Argumentation reagiert wird. Die erste kann man auch am Ende des Cara-Delevigne-Videos hören. “You make $5 Million for six weeks worth of work, you can pretend to talk to ‘Good Day Sacramento’ with some oomph”, sagt der Sonnyboy-Moderator ganz links. Das ist in etwa die Reaktion, die ich auch bekam, als ich hier im Blog mal ein Video geteilt habe, in dem sich Zac Efron für einen deutschen YouTuber zum Affen machen musste. Diese Menschen verdienen viel Geld. Die Promotion ist Teil des Jobs. Hört mal auf, sie zu bemitleiden.

Ehrlich gesagt ist das nicht weit entfernt von der berüchtigten “Fahrstuhl”-Metapher, die “Bild” mal für den Medienzirkus geprägt hat. Wir helfen euch, euer Produkt zu promoten, dafür müsst ihr auch ein bisschen Erniedrigung über euch ergehen lassen. Aber diese Argumentation ist Schwachsinn. Ich würde behaupten es sind nur sehr wenige Schauspieler, die das, was sie tun, wegen der Berühmtheit und dem Geld gewählt haben. Natürlich gehört Eitelkeit und Glamour immer dazu, aber im Endeffekt höre ich immer wieder, dass die meisten von ihnen nur ihren Beruf ausüben wollen. Filmpromotion ist eben eigentlich nicht Teil dieses Berufs (auch wenn sie Teil des Vertrags sein mag) und Schauspielerinnen und sonstige Filmemacher helfen damit auch in den wenigsten Fällen sich selbst, sondern meistens vor allem ihrem Studio.

Was hinter dieser Gegenargumentation steckt ist nichts anderes als Neid. Wir wollen, dass diese Menschen, die für scheinbar so wenig Arbeit so viel bekommen – nicht nur das Geld, sondern auch den Ruhm und den Glamour – wenigstens auch ein bisschen leiden müssen. Unser Leben macht schließlich auch nicht immer nur Spaß. Es mag naiv wirken, aber ich möchte mich diesem Gedankengang nicht anschließen. Lasst Filmemacher Filme machen. Den Medienzirkus haben wir aufgebaut, nicht sie.

Diese Interviews sind Scripted Reality

Die zweite Gegenargumentation ist die wichtigere. Pressejunkets sind heutzutage oft die einzige Möglichkeit, eine Persönlichkeit aus der Filmbranche überhaupt zu interviewen. Gebietet nicht die Pressefreiheit, dass wir diese Praxis aufrecht erhalten, damit wenigstens ein paar Journalistinnen die Möglichkeit bekommen, auch mal gute Fragen zu stellen? In meiner Filterbubble erlebe ich immer wieder, wie sehr Kolleginnen und Kollegen sich darauf freuen, zehn Minuten mit einer Person zu verbringen, deren Arbeit sie bewundern. Und Paul Wolinski, der allerdings Musiker ist und kein Filmmensch, hat mir gesagt, dass Interviews ihm helfen, seine eigene Arbeit zu reflektieren. Ist es das nicht wert?

Leider entspricht diese Vorstellung auch nur in sehr seltenen Fällen der Wahrheit. “I don’t get the feeling that the journalists asking the same questions over and over particularly savor the experience, either”, schreibt John Green in seiner Verteidigung. Sie wissen, dass sie auch nur Teil einer Marketing-Maschine sind, genau wie im Gerangel um die Pressevorführungen. Auch für Journalisten gibt es genau genommen ein Skript, von dem sie nicht abweichen dürfen. Wer denkt, er könne die zehn Minuten nutzen, um Fragen zu stellen, die nicht mit der Promotion des Films zu tun haben, wird im ersten Schritt von der anwesenden PR-Person ermahnt. Im zweiten bricht der Star dann das Interview ab, wie vor kurzem Robert Downey Jr bei Channel 4. Die sogenannten Interviews sind eigentlich gar keine. Sie sind Scripted Reality.

Geben und Nehmen

Krishnan Guru-Murthy, der Moderator, der das Interview mit Downey führte, hat für den “Guardian” eine ähnliche Reflektion geschrieben wie ich gerade. Sein Fazit:

Maybe, like a bad relationship, this just isn’t working. We want different things out of it. I want something serious and illuminating, they just want publicity. Maybe we and the movie stars should just go our separate ways, and find people more suited to our needs. But I think that would be a shame. There’s an easy marriage to be worked out here with a bit of give and take. And some intelligent casting by the PR companies. If a movie star has no interest in engaging, maybe don’t offer them up to the news. Find one of the cast who does.

Guru-Murthy plädiert dafür, den Zirkus weiterlaufen zu lassen, als Tanz, in dem beide Seiten zusammenarbeiten, um ein Ergebnis zu erzielen, das für alle zufriedenstellend ist. Und wer nicht will, der muss nicht. Es gibt Momente, in denen ich – als jemand, der sowohl im Journalismus als auch in der PR (wenn auch in einem völlig anderen Feld) gearbeitet hat – das auch denke. Es wäre sicher die einfachste Lösung. Für die schwierige Lösung müssten sich sowohl Interviewte als auch Interviewer gegen das gesamte Konstrukt wehren, sie müssten sich sowohl der Filmbranche als auch der Medienbranche als Ganzes in den Weg stellen. Es ist sehr schwer, sich vorzustellen, dass so etwas jemals passiert.

Aber vielleicht tragen Interviews wie das von Cara Delevigne ja dazu bei, dass dank der Transparenz des Internets Stück für Stück eine Art “awareness” für diesen Irrsinn aufgebaut wird, auch außerhalb der beteiligten Zirkel. Vielleicht wird es immer mehr Filmemacherinnen geben, die sich dem Promotion-Zirkus einfach verweigern (und stattdessen nur noch “richtige” Interviews geben) oder den ein oder anderen Journalisten, der auf sein Honorar und die Begegnung mit einem Star verzichtet, um sich nicht zu einem Zahnrad in der Marketingmaschine verbiegen zu lassen. Mir ist bewusst, dass das im Großen und Ganzen absolut nichts ändern wird und es außerdem in der Unterhaltungsbranche immer genug Eitelkeit auf beiden Seiten geben wird, um die Maschine auf ewig am Leben zu erhalten, aber Fatalismus hat noch nie jemanden weitergebracht. Stattdessen glaube ich mal John Green. Everyone gets a miracle.

Vin Diesel vs Karl Urban: Zufrieden im Genrekino?

© Universal Pictures International, Universum Film

The Geeks were right. Das möchte man zumindest manchmal denken, wenn man sich die momentane Mainstream-Kinolandschaft anguckt. Filme mit fantastischen Wurzeln, in denen Comic-Helden Superbösewichter bekämpfen und mythische Artefakte durch magische Welten getragen werden, sind zur Norm geworden. Zur Multimillionen-Dollar-Norm. Iron Man 3 ist gerade der fünfterfolgreichsten Film aller Zeiten geworden, und er teilt sich die 5er-WG an der Spitze mit nur einem Nicht-Genrefilm (Titanic). Die drei anderen Mitbewohner (Avatar, Harry Potter 7.2 und Avengers) sind eindeutig dem Genrekino zuzuordnen.

Die zwei Biografien des Leonard N.

Für Schauspieler jedoch scheint das Genrekino immer schon ein zweischneidiges Schwert zu sein. Entweder sind die Effekte der Films so beeindruckend (und teuer), dass die Darstellenden oft automatisch in den Hintergrund gedrängt wurden, oder die Rollen wurden popkulturell so markant, dass die Schauspieler als wandlungsfähiges Gesicht danach festgelegt und gezwungen waren, ihre eigentlichen Charakterdarsteller-Ambitionen aufzugeben. Was oft folgt, sind die fünf Phasen der Trauer von Leugnung bis Akzeptanz – immer wieder schön anekdotisch zu beweisen an Leonard Nimoys beiden Autobiografien “I am not Spock” (1975) und “I am Spock” (1995).

Es reicht bereits ein Blick in die Wikipedia-Einträge, um die Anekdote zu relativieren, doch man braucht sich nur Schauspieler-Biografien von Malcolm McDowell bis Mark Hamill anzuschauen, um zu sehen, wie schwierig es sein kann, aus dem Genre-Korsett auszubrechen. (Ich rede hier übrigens die ganze Zeit bewusst nur von männlichen Schauspielenden, für Frauen spielen für die Karriere bekanntermaßen und beklagenswerterweise noch ganze andere Faktoren eine entscheidende Rolle.)

Willkommen in der Genrehölle

Heute ist es für große Stars fast schon selbstverständlich, eine Rolle in einem Comicfilm- oder Fantasy-Blockbuster zu übernehmen. Und Mimen von Heath Ledger bis Robert Downey Jr. haben es geschafft, diesen Rollen ihren eigenen unverwechselbaren Stempel aufzudrücken, statt umgekehrt. Doch die Gefahr des Abrutschens in die B-Gefilde des Genrekinos, bis zu dem Punkt der generellen Unbesetzbarkeit, an dem einen niemand mehr ernst nimmt (inklusive einem selbst), ist immer noch real. Man muss sich nur ansehen, was mit Mädchenschwarm Orlando Bloom passiert ist. Als Star in zwei sehr erfolgreichen Genre-Franchises, Lord of the Rings und Pirates of the Caribbean, wurde er als Wiedergeburt des Swashbucklers à la Errol Flynn gefeiert, doch nachdem er die gleiche Rolle auch noch in Kingdom of Heaven und Troy gespielt hatte, war der Ofen aus. Dramatische Rollen (Elizabethtown) floppten, stattdessen folgten die deutsch produzierten Drei Musketiere und der öffentlich geäußerte Wunsch zu den Piraten zurückzukehren. Willkommen in der Genrehölle.

Vin Diesel hat einen ähnlichen Werdegang hinter sich. Er begann Mitte der 90er als Autor/Regisseur/Schauspieler-Hyphenate mit anspruchsvollen Erforschungen von Rassenbildern und urbanen Schicksalen. Dann jedoch wurde er als Riddick und mit The Fast and the Furious und xXx zum Actionstar und es war vorbei mit den feinfühligen Rollen, obwohl Diesel die Fortsetzungen der beiden letzteren Filme ausschlug. Der Versuch, in Sidney Lumets Find Me Guilty zu punkten, schlug fehl, andere Rollen schien es nicht zu geben. Also ergab sich der Star (so scheint es zumindest von außen) seinem Schicksal und kehrte ab 2009 zu allen Franchises zurück. Erst zu Fast & Furious, dann zu Riddick und sogar ein neuer xXx-Film ist angekündigt. Irgendwann musste Diesel wohl einsehen, dass es mehr Spaß macht, als Typecasting-Opfer zu arbeiten (und als Produzent zumindest zu einem gewissen Grad sein eigenes Schicksal zu bestimmen), als gar nicht zu arbeiten. (Vielleicht hat er sich auch auf seine Geek-Wurzeln besonnen, seiner Aussage nach hat er auf bessere Drehbücher gewartet.)

Ein anderes Selbstverständnis

Wie unterschiedlich Schauspieler sich allerdings in ihrem Selbstverständnis zum Genrekino gebahren können, macht seit gut zehn Jahren der Neuseeländer Karl Urban vor, der scheinbar nicht nur in Riddick Diesels Gegenspieler ist. Obwohl auch er – wie Diesel und Bloom – vom Theater kommt, scheint er sich als Geekfavorit pudelwohl zu fühlen. Bekanntgeworden mit Rollen in “Xena” und “Hercules”, hat Urban mittlerweile schon in der Haut von drei ikonischen Charakteren gesteckt. Er war Éomer in Lord of the Rings, Judge Dredd in Dredd und natürlich ist er der Nachfolger von DeForest Kelley als “Bones” McCoy in Star Trek. Dazu kommen Filme wie RED und Priest. Auf seine Affinität zu derartigen Filmen angesprochen, sagt er zwar:

I don’t choose films based on genre, I just choose films based on the character and the story and who I’m working with. It just so happens that a lot of the films that I have done are particularly appealing to folks who like genre films! But I’m equally proud of my non-genre work, too.

Doch Urban scheint erkannt zu haben, dass er sich heutzutage auch im Genrekino gut positionieren kann, ohne in die Einseitigkeit abzurutschen. Dass es dort interessante Rollen gibt, die darauf warten, von guten Schauspielern mit Leben erfüllt zu werden.

Wenn der Persona Verwässerung droht

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass er äußerlich eher ein Charakterkopf ist, und daher in seinen Rollen weniger den dummen Haudrauf, als vielmehr den Smarten aber Starken geben kann. Selbst in einem B-Film wie Dredd, in dem man sein Gesicht nicht sieht, vermischt er eine massive Körperlichkeit mit dem Kalkül eines modernen, intelligenten Actionhelden. Dass dies für jemanden wie Vin Diesel mit seiner massigen Physis und seiner markanten Stimme viel schwieriger ist, liegt auf der Hand. Auch ist Urban, selbst wenn er in Fankreisen berühmt ist, kein Star. Er kann in Blockbustern in Nebenrollen glänzen und dann in kleineren Filmen die Hauptrolle spielen, ohne das dies nach außen seinen Wert mindert. Diesel hat eine eindeutige Leading Man-Star-Persona, die er verwässern würde, wenn er anfangen würde, sich als Nebendarsteller in Genrefilmen durchzuschlagen.

Ein Patentrezept gibt es also nicht. Doch Urban scheint alles richtig gemacht zu haben. Er ist ein arbeitender Schauspieler, den sowohl Fans als auch Kritiker schätzen, unabhängig vom Genre, in dem er seine Fähigkeiten auslebt. Er ist kein Marquee-Level-Star, aber bekannt genug, um markante Filme für ein interessiertes Publikum zu tragen (auch wenn Dredd leider kein Kassenerfolg war). Er scheint zufrieden damit zu sein. Und wir profitieren.

Review: The Avengers – The astounding culmination of an extraordinary venture

Walt Disney Pictures

(This is a sort of summary of all the thoughts I’ve had about the Avengers movie in the last year or so, some of which I’ve already blogged about. The actual review starts about halfway through the post.)

Universal Studios’ Missed Opportunity

The year is 1940. Imagine you are J. Cheever Cowdin, President of Universal Studios, and you have an idea. Universal has built large parts of its reputation on a slate of genre movies based on gothic novel characters from the last century. “Hang on a minute”, you might say, “all the actors from these iconic roles are still alive, we have them under contract. Why don’t we assemble them in a large-scale gothic ensemble movie and let them have a big adventure together?”

Sadly, Cowdin didn’t have this idea at the time. The best classical Hollywood cinema could come up with, in terms of character crossovers, was Abbott and Costello Meet Frankenstein. It took the medium of comic books, both to realize a pan-gothic tale of high adventure (Alan Moore’s “The League of Extraordinary Gentlemen”) and to lay the tracks for what would become one of the most ambitious projects in recent film history: Marvel Studios’ The Avengers.

When it comes to high-end production values, TV has definitely caught up with movies in recent years. At the same time, though, movies have taken a step towards TV’s more ambitious modes of storytelling. Film franchises, nowadays, are no longer content with telling a single story over a single film. Instead, they lean more and more towards building a cinematic universe that can be filled with stories from several films communicating with each other, as well as other media like games and novels that can run alongside.

Supergroup Mechanics

One of the driving forces behind this development was, once again, comics, and the movies based on their characters, which hit their third big stride (after the Superman films of the 80s and the Batman flicks of the 90s) with the Spider-Man films in the early noughties. Comics had proven over several decades that the characters called into action every week in the serial medium could meet, fight each other and help each other out, sometimes in small ways, sometimes in gigantic climactic battles. These characters were owned by the same company, ergo: they inhabited a universe generally governed by the same rules. A crossover would draw together fans from each of the series, in the same way a musical supergroup can bet on devotees from each of their members’ regular bands showing up at a concert – and later on checking out those other regular bands as well. You don’t need Professor Xavier to see how this concept, in reasonable doses of course, lends itself if not to artistic success then at least to financial gain.

When “The Avengers” first assembled in 1963, they weren’t the first superhero supergroup. Rival comic book company DC’s “Justice League of America” had already crossed over Batman, Superman and other characters several years before. I have read only a few of the “Avengers” comics, but let’s just say that, like many of Marvel’s characters, the team members were mired in all-too-human and superhuman problems, and the actual “Avengers” troupe saw more lineup changes in its fifty years of existence than a badly organized rock festival. Members married, fought, went to war, made up, quarreled and fell in love more often than you want to know. However, they were all still part of one giant narrative called “The Avengers” and overseen by Marvel Comics. (For a brilliant (albeit German) assessment of superhero team dynamics, I recommend Sabine Horst’s article in the upcoming issue of epd film, which she kindly let me read in advance).

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Hinged on a Promise

Movies of course, are a different breed from comics. Making them costs a lot more and they are dependent not only on the imagination of artists and writers but also on the schedules and egos of actors and directors. And it’s very rare to make a movie that starts to tell a story and then hope that the audience comes back next week to buy the next issue (even though Peter Jackson is doing it again at the moment).

Enter Kevin Feige, President of Production of Marvel Studios, who – at least in the media version of reality – is the mastermind behind the astounding feat that is The Avengers. When Feige took over the reins in 2007, the studio had already prepared the road for him. They had their $500 Million deal with Merrill Lynch set up and they had just bought back the rights for Hulk and Thor.

But it took Feige’s post-credit stinger in Iron Man in 2008, in which Samuel L. Jackson (who signed an unusual nine-movie-deal with the studio) first mentioned the “Avengers Initative” to Robert Downey Jr.’s Tony Stark, for the transformation of comic book mechanics to big budget filmmaking to suddenly seem palpable. Everything that happened since then was no more than a gigantic buildup of expectations towards The Avengers.

Introducing characters in Iron Man 2 that were rather unnecessary to the film’s central narrative; releasing Thor and Captain America only several months apart; actually making Captain America (a film about a character which should have worried at least some executives about its limited potential in overseas markets); ending Captain America with the hero’s love interest lost and many questions unanswered; all these hinged on the promise of an as-yet-unmade movie to be directed by geek god Joss Whedon, which would be released in Spring 2012. One thing was sure: Even if The Avengers sucked, you would at least have to admire the effort.

When Fury Calls

Fortunately, it doesn’t suck. What could have turned into a huge clusterfrog of incompatible story lines, star personas battling for screen time and superhero technobabble, instead was gracefully crafted into one of the most enjoyable, clever, action packed pieces of big budget genre filmmaking in recent years. And at its centre rests, amazingly enough, a remarkable ensemble performance by mostly marquee-worthy actors not seen in this field since The Lord of the Rings.

To see the ensemble in action, however, you first have to put it together. The Avengers takes its time doing so, first introducing its main villain Loki and his attack on the headquarters of SHIELD, where he steals the energy-laden cube called the tesseract introduced in Captain America, turns several of SHIELD’s employees into his minions and plans to unleash an alien army to conquer Earth for him. SHIELD, with Samuel L. Jackson’s Nick Fury at the helm, is the smartly-constructed glue that holds the story together. It’s the Avengers‘ MI5, which monitors the superhero universe and calls upon its inhabitants as needed.

This time, Fury decides, the situation is so severe that it justifies a tryout of his masterplan – the superhero supergroup, which so far he has only discussed with the most visible of the future Avengers’ team members, Tony Stark aka Iron Man. So it’s Fury who sends word to Stark and the recently thawed Steve “Captain America” Rogers, and who sends Scarlett Johannsson’s Black Widow to charm Bruce Banner into returning from India – strictly for non-Hulk purposes of course. Thor finds his brother’s mischief on his own.

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Group Therapy

It will take another hour and a half until Earth’s Mightiest Heroes actually get to fight against Loki in the streets of New York. Until then, the team has to discuss among themselves, ulterior motives have to be revealed, a first test of their collaborative spirit has to pretty much go haywire. Someone, in true Joss Whedon fashion, even has to die. Most of the action takes place on SHIELD’s mobile headquarters, an airborne aircraft carrier outfitted with a command centre that would make the USS Enterprise hide in shame. While the action setpieces that dot the first two acts of the movie are well thought out and keep the suspense alive, they are really just an accompaniment to a number of well-choreographed dialogue scenes between the groups’ members.

Lover’s of bare-bones-narratives might find these first two acts of The Avengers a bit lacking in momentum, but I think Whedon plays his cards exactly right. As a viewer, you need this array of quieter moments for the individual characters and their relationships with each other, to get a sense later on that there really is something at stake in this story, both with respect to external threats and internal morale. There is a scene in which Stark, who is obviously fascinated with the possibility of unleashing the Hulk, and Banner discuss their situation as one scientist to another, except that one of them is a loudmouthed playboy and the other one a soft spoken lost soul with what is repeatedly called “anger management issues” in the film. Another moment pits Thor (“You are all so puny!”) against Captain America’s superhuman righteousness, which simply knocks the arrogant norse god out cold. The situation is a little less clear with both Hawkeye and Black Widow, who are given back stories but cannot help but remain fighting ciphers, even referred to by Tony Stark at one point simply as “a couple of master assassins”.

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Despite this maybe somewhat wordy first part of the film, however, the story is still rather lean. Whedon never goes for cheap inside jokes unless they serve to push the narrative forward in some meaningful way. When the group finally stands in a circle in full costume, collects their orders from Cap and then sets out to put Loki’s cats back into their intergalactic bag, the audience has a clear feeling for each character’s motivation and roots for every single one of them. Loki as a villain, of course, makes for a great mirror image of the superhero team, borrowing some traits from each of them – from Thor’s arrogance and Stark’s cunning to Hulk’s uncontrollable wrath. That he still has to be a typical comic book villain with no real motive except a hunger for power stemming from a bad childhood, is a conceit that comes with the genre.

Who is the love interest?

In short: I really liked The Avengers. It’s a spectacular thrill ride for everyone who spent the last couple of years yearning for this moment and should be an entertaining ensemble action flick for everyone else, with a cast of colourful characters to match forebears like The Great Escape and The Magnificent Seven. It delivers on all promises made, it’s tightly written and cool enough to look at, featuring a star-studded cast in which the performances of Samuel L. Jackson and especially Mark Ruffalo probably stand out as most memorable. Ruffalo as Banner, the only member of the team who doesn’t wear his superhero guise on his sleeves, gives the film an emotional centre otherwise often occupied by the female love interest.

One last thing though. The Avengers is exhausting and after all that climax it makes you wonder what will happen next. Kevin Feige has already commented on how he plans to avoid sequel-itis in the following years. We shall see if he manages to pull it off a second time. I wouldn’t want to bet against it.