RePotter #4 – Simon Born und der Feuerkelch

Schon mit dem dritten Harry-Potter-Film unter der Regie von Alfonso Cuarón war die Kontinuität der ersten beiden Filme, zumindest im allgemeinen Look, unterbrochen worden. Mike Newell hatte mit Harry Potter und der Feuerkelch eine noch schwierigere Aufgabe zu meistern: Er musste ein fast doppelt so dickes Buch in einen Film von normaler Länge zwängen.

Mit Simon Born, Mediendramaturg und Filmjournalist (unter anderem für Negativ) aus Mainz, spreche ich im vierten Teil meiner Podcast-Serie unter anderem über Filmmusik, Actionsequenzen und den Unterschied zwischen Lese- und Filmerlebnis.

Podcast herunterladen

In der Podcast-Serie “RePotter” wage ich, einen Monat bevor der achte und letzte Teil der Harry Potter-Filme in die Kinos kommt, einen Rückblick auf die Saga, die sich selbst als das “Motion Picture Event of a Generation” bezeichnet.

Bisherige Folgen:

RePotter #1 – Jochen Ecke und der Stein der Weisen
RePotter #2 – Martin Urschel und die Kammer des Schreckens
RePotter #3 – Jonas Hahn und der Gefangene von Azkaban

RePotter #3.5 – Ausstellung auf dem Rembrandtplein in Amsterdam

Drei Wochen nachdem das RePotter-Projekt in diesem Blog gestartet ist, ist Harry, nur wenige Tage vor dem Start des achten und letzten Teils der Filmserie, überall. Von beinahe jeder Illustrierten blickt einem seit vergangener Woche das Gesicht einer der Hauptdarsteller der Reihe entgegen.

Und obwohl mein Urlaub in Amsterdam die Fortsetzung der Podcast-Serie leider verzögert hat, so lieferte er doch eine interessante Fußnote dazu, denn auf dem Rembrandtplein mitten in Amsterdams Innenstadt hat Warner Bros. dieser Tage eine Harry-Potter-Ausstellung platziert. Sie verfolgt in ihrer Konzeption weiter jene Agenda, die ich auch im Podcast hinterfrage: Sind die Harry Potter-Filme wirklich das Filmevent einer Generation?

Frei aus dem Niederländischen übersetzt heißt es auf den Stelen:

Das Ende naht. Die Entknotung findet am 13. Juli statt. Die Premiere des letzten Abenteuers der Harry Potter-Filmreihe: Harry Potter and the Deathly Hallows – Part 2 wird von einer Generation von Fans als das Ende eines Zeitalters gesehen werden.

Anlässlich des allerletzten Films hat Warner Bros. Pictures eine Ausstellung eingerichtet. Eine einzigartige fotografische Reise hinter die Kulissen von allen acht Harry Potter-Filmen, die ein weltweites Publikum erreicht haben und zum erfolgreichsten Film-Franchise aller Zeiten ausgewachsen sind.

Von 2000 bis 2010 wurden die Leavesden Studios in Hertforshire in England zur Heimat einer besonders talentierten Gemeinsachaft von Filmemachern und Produzenten unter der Leitung von Produzent David Heyman. Ein Cast von britischen Schauspiellegenden wurde ergänzt durch drei junge Stars: Daniel Radcliffe, Rupert Grint und Emma Watson, die wortwörtlich vor unseren Augen aufwuchsen.

Willkommen bei dieser Ausstellung mit einzigartigen Bildern aus den Filmen und einem Blick hinter die Kulissen darüber, wie die magischen Abenteuer aus der geliebten Harry Potter-Buchserie von J. K. Rowling filmisch zum Leben erweckt wurden.

“Einzigartige Bilder” heißt in diesem Fall übrigens “altbekannte Production Stills” – wenn es auch tatsächlich noch einmal einen besonderen Eindruck erweckt, alle Filme so nebeneinander zu sehen. Besonders drollig fand ich auch die Platzierung rund um die Statue eines der größten Maler aller Zeiten, der mit unlesbarem Blick auf seine späten bildlichen Epigonen herabzuschauen scheint.

Hier sind ein paar Schnappschüsse der Ausstellung:

Die Niederlande verzögern Harry-Potter-Podcast-Fortsetzung

Schon seit ungefähr einer Woche war mir klar, dass ich es nicht mehr rechtzeitig schaffe, alle sieben bisherigen “Harry Potter”-Filme vor dem Start des achten und letzten zu besprechen. Heute hat sich auch ergeben, dass der vierte Podcast nicht mehr dieses Wochenende fertig wird.

In der kommenden Woche mache ich Urlaub – in Amsterdam. Die Woche drauf gibt es dann die zwei nächsten Podcasts, mit Simon Born von Negativ und mit Thomas Kieckbusch.

Auch Film 7.1 ist schon vergeben – aber findet sich noch eine Freiwillige oder ein Freiwilliger für “Harry Potter und der Halbblut-Prinz”?

RePotter #3 – Jonas Hahn und der Gefangene von Azkaban

Nach zwei Filmwissenschaftler-Blickwinkeln dreht sich der dritte RePotter-Podcast vor allem um die Sicht der Fans auf “ihre” Filme. Mein Gesprächspartner zum Prisoner of Azkaban ist Jonas Hahn, der Gründer der Online-Community HP-Fans.de. Wir sprechen unter anderem über das Standing von Alfonso Cuaron in Fankreisen, über die Geografie von Hogwarts und über die Frage, welche Fragen man als Fan überhaupt stellen darf.

Podcast herunterladen

In der Podcast-Serie “RePotter” wage ich, einen Monat bevor der achte und letzte Teil der Harry Potter-Filme in die Kinos kommt, einen Rückblick auf die Saga, die sich selbst als das “Motion Picture Event of a Generation” bezeichnet.

Bisherige Folgen:

RePotter #1 – Jochen Ecke und der Stein der Weisen
RePotter #2 – Martin Urschel und die Kammer des Schreckens

RePotter #2 – Martin Urschel und die Kammer des Schreckens

Im zweiten RePotter-Podcast spreche ich mit dem Mainzer Filmwissenschaftler und Mediendramaturgen Martin Urschel (@MartinUrschel auf Twitter) über Harry Potter und die Kammer des Schreckens. Es geht um Monsterfilme und Kenneth Branagh, darum ob Chris Columbus Special Effects versteht und schließlich gesteht Martin, dass er sich selbst zur “Generation Harry Potter” zählt. Was er damit meint und mehr im Podcast.

Podcast herunterladen

In der Podcast-Serie “RePotter” wage ich, einen Monat bevor der achte und letzte Teil der Harry Potter-Filme in die Kinos kommt, einen Rückblick auf die Saga, die sich selbst als das “Motion Picture Event of a Generation” bezeichnet.

Nach wie vor sind noch nicht alle sieben Filme fest vergeben. Wer Lust hat, mit mir einen Blick in die Vergangenheit von Hogwarts zu werfen, möge mir eine E-Mail schreiben.

Bisher:

RePotter #1 – Jochen Ecke und der Stein der Weisen

Von der Seitenlinie

Am 16. August beginne ich eine neue Arbeitsstelle. Ich werde (fester freier) Redakteur in der Filmredaktion eines Fernsehsenders. Ich bin mit der Stadt vertraut, in der ich arbeiten werde, ich liebe Filme und ich kenne das Team der Redaktion von einer früheren Begegnung – ich freue mich sehr auf diesen Job.

Und doch war das Ganze ursprünglich nicht ganz so geplant.

Im Herbst 2009 arbeitete ich in Frankfurt im Redaktionsteam von epd medien mit einem Vertrag, der zum Ende des Jahres auslief. Ich hatte gerade ein knappes Jahr damit verbracht, fast jeden Tag darüber zu berichten, wie miserabel es um die Printmedien in der Bundesrepublik steht und mir war klar, dass mein nächster Job nur online stattfinden konnte.

Meine Bewerbungen bei diversen Onlineredaktionen, große und kleine, wurden alle abgelehnt. Einmal bekam ich die Begründung geliefert, ich habe zu wenig Online-Erfahrung. Ich habe 1996 meine erste eigene Website online gehabt, blogge seit 2003 und hatte mich zu diesem Zeitpunkt fast ein Jahr intensiv mit Onlinemedien beschäftigt. Zudem war ich bei einer Nachrichtenagentur beschäftigt, einem Medium, dass es gewohnt ist, seine Geschichten mehrmals täglich zu aktualisieren. Die reine Tatsache, dass ich noch nie hauptberuflich für ein primär online erscheinendes Medium gearbeitet hatte, reichte anscheinend aus, um mir mangelnde Online-Erfahrung zu attestieren.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag, der es sich zum Prinzip gemacht hat, Menschen außerhalb ihrer Komfortzone einzustellen, gab mir die Chance, die andere mir verwehren wollten. Seit Anfang 2010 bin ich dort alleine verantwortlich für den Inhalt der kompletten Website. Ich habe eine blühende Facebook-Seite und einen funktionierenden Twitterkanal aufgebaut und im Juni die (relativ konservative) Berichterstattung einer vierzigköpfigen Onlineredaktion geleitet. Natürlich habe ich beim Kirchentag keinen Journalismus gemacht. Aber ich habe mehr Online-Erfahrung gesammelt, als mir wohl jemals in einer deutschen Onlineredaktion zugetraut worden wäre.

Da immer klar war, dass der Kirchentag nur ein Projekt sein würde, hatte ich mir ursprünglich mal überlegt, danach irgendwie an die vorderste Front des Onlinejournalismus in Deutschland zu wechseln. Mittendrin zu sein in diesem Mahlstrom des Medienwechsels, der sich gerade vollzieht; mit anderen gemeinsam Geschichte zu schreiben, während die Neuen Medien endlich ihre volle Reife erlangen.

Das werde ich jetzt nicht tun und ich bin eigentlich froh darüber. So spannend ich all das finde, was derzeit in der Medienlandschaft passiert, so nervenaufreibend finde ich es doch, die immer gleichen Debatten zwischen verstockten Apologeten und arroganten Avantgardisten lesen und hören zu müssen. Ständig zu sehen, wie große Medienhäuser ebenso große Töne spucken und selbst das Gegenteil ihrer Reden umsetzen. Zu beobachten, wie Journalisten immer schlechter bezahlt werden, während gleichzeitig von ihnen verlangt wird, immer mehr Inhalte zu generieren, bei deren Anblick das Wort “Qualitätsjournalismus” regelmäßig in hohl widerhallendes Gelächter ausbricht.

Filme haben nach wie vor eine, um den aktuellen Bildersturm von Jeff Jarvis aufzugreifen, recht orthodoxe Form. Und auch ihre Präsentation im Fernsehen folgt dieser Form, was sollte sie auch sonst tun. Dass ich mich auch im Filmbereich für Technologien wie Stereoskopie interessiere, die die althergebrachten Formen “stören”, ist sicherlich kein Zufall. Aber wenigstens muss ich nicht mehr mittendrin stecken, wenn wieder mal jemand schreibt oder sagt, das Internet wäre oder mache dumm, Google sei der Teufel oder mein Video sei nicht viral genug.

Ich beschäftige mich lieber mit etwas, was ich liebe: mit Filmen. Übrigens auch weiterhin an dieser Stelle. Währenddessen beobachte ich den Medienwechsel von der Seitenlinie und lasse sich die Ewiggestrigen und die Ewigmorgigen auf dem Spielfeld die Köpfe einschlagen. So bleibt mein eigener Kopf heil – und vielleicht kann ich dann eines Tages zurück aufs Spielfeld kommen, ein paar Wunden versorgen, und mir von den erschöpften Mannschaften, die beide verloren haben, zeigen lassen, wo ich helfen kann, den kaputten Rasen zu flicken (Nebenbei werden sie mir wahrscheinlich beibringen, Metaphern nicht überzustrapazieren).

Auf die Zukunft!

RePotter #1 – Jochen Ecke und der Stein der Weisen

In der Podcast-Serie “RePotter” wage ich, einen Monat bevor der achte und letzte Teil der Harry Potter-Filme in die Kinos kommt, einen Rückblick auf die Saga, die sich selbst als das “Motion Picture Event of a Generation” bezeichnet. Wie haben sich die Filme all die Jahre später gehalten, wie haben sie sich entwickelt und was verraten sie uns über die Zeit, in der sie entstanden sind?

Das alles und mehr bespreche ich im ersten Podcast im Bezug auf Harry Potter und der Stein der Weisen mit Jochen Ecke. Jochen ist Filmwissenschaftler, Dozent für Anglistik an der Uni Mainz und bloggt gelegentlich auf G wie Gorilla.

Podcast herunterladen

(Die Tonqualität des Interviews ist leider nicht die beste. Ich lerne noch.)

Übrigens sind noch nicht alle sieben Filme fest vergeben. Wer Lust hat, mit mir einen Blick in die Vergangenheit von Hogwarts zu werfen, möge mir eine E-Mail schreiben.

In eigener Sache: Onlineredaktion von kirchentag.de

Heute mittag um 12 Uhr beginnt das bisher größte journalistische Projekt meiner beruflichen Laufbahn. Ich leite die Onlineredaktion, die über den 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden berichten wird. Diese besteht aus rund 30 Schülern von drei verschiedenen Journalistenschulen und acht ehrenamtlichen Redakteuren, die das ganze im Griff halten sollen. Wir haben eine eigene Agentur, die Nachrichtenredaktion des Kirchentages, mit der wir auch direkt zusammenarbeiten, und wir haben die Möglichkeit, in unserer Online-Berichterstattung alles zu machen, was wir wollen.

Das Ergebnis kann man ab heute Nachmittag auf www.kirchentag.de studieren.

P.S.: Und wie es sich anfühlt, zitiert zu werden, ohne ein Interview gegeben zu haben, zeigte mir der Artikel von DNN online gestern, in dem einer meiner Tweets zitiert wurde.

Nachtrag, 6. Juni: Hier stellt sich die Redaktion vor.

RePotter: Collaborative Blog and Podcast Project about the Harry Potter films

I bought the box and I want to re-watch the Harry Potter movies and discuss them here before the last one is out – working title: “RePotter”. The form of discussion is not determined yet. I’m up for recorded phone or skype conversations, live conversations, Instant Messaging sessions, written reviews or anything else you can imagine. Who will join me? You don’t have to commit for all the films, a single one will do.

Reply in the comments or e-mail me at kontakt@alexandergajic.de.

Kenneth Branagh’s Thor and the 5 Joys of 3D Done Right

Edit: Uh-oh, it took a friend to alert me to the fact that Thor was not conceived and filmed in 3D. I feel really stupid now. However, to turn this in my favor, it shows a) that good 3D-conversion can work and b) that good direction can be even better in 3D. I rest my case.

Kenneth Branagh’s film Thor is the most 3D-fun I’ve had in a live action film so far. There, I said it. Suck on that, Cameron. Part of that might have to do with the script which, I thought, cleverly juggled the absolute preposterousness of the setting with the right amount of pathos and humour whenever they were needed. Part of it might have to do with the performances by Natalie Portman, Chris Hemsworth, Stellan Skarsgård and the rest of the gang which exhibited that same tongue-not-quite-but-almost-in-cheek balance. And a large part was the really good 3D-mise-en-scène by Kenneth Branagh.

Looking back at the film, here is what I think Branagh kept in mind while shooting.

1. Keep Moving

There’s two ways to experience space on the screen. Either you leave a lot of time to sink your mind into it and explore it (this is the approach that Wim Wenders took in Pina) or you are constantly reminded of it, because stuff (including the camera) doesn’t just move left to right anymore, but front to back as well. All the time. Thor is very kinetic (except in close-up shots, see point 3) and the movement gives depth to both characters and environments.

2. Use the 3D-Space

Branagh really makes everything of the three axes he has at his disposal. His camera flies, swoops, cranes up and down all the time. This is a sort of standard procedure in CG-landscapes these days and of course Thor has its fair share of roaming establishing shots in pure computer space. But Branagh does the same in non-CG environments. For example, from a medium shot in which the character walks towards the camera, Branagh suddenly pulls out and up into a topshot. What a great way to feel that you are experiencing space without being poked in the face.

3. Behold the power of the closeup

Branagh breaks the relentless kineticism of his fight scenes with comparatively endless dialogues in closeup. And this is where the real magic happens. I don’t think Natalie Portman has ever seemed as enchanting as she was when I had her face 15 feet high in 3D right in front of me. My girlfriend, who was sitting next to me, pretty much admitted the same thing about Chris Hemsworth. The best film critics have written about the power of the closeup in the cinema. Well, it’s back – and this time, it’s personal.

4. If you don’t have diagonal lines, create them

3D thrives on diagonal lines in the image that visualize distance. If you’re not in Tron, you don’t get diagonals in every image. Branagh very cleverly sidesteps this dilemma by just putting the camera at an angle whenever he can. Even his close-ups are often ever so slightly tilted up or down compared to traditional camera positions. Shazam! Instant 3D-space.

5. Cut as fast as you want

Some of the fight scenes in Thor are fast as hell and I wasn’t confused at all. There is either some very clever stereo-continutity at work here that I didn’t grasp or it just doesn’t matter. I guess it’s the latter, and this is one of the points I will retract from my five Predictions of eight months ago: Filmmaker’s, don’t be nice to your audiences. Shock them and slap them in the face. In the long term, this has always led to the most interesting films.