Die Filmosophen suchen Nachwuchs

Ich habe “filmosophie.com” schon einmal hier im Blog vorgestellt. Das ehemals fünfköpfige Autorenteam hinter der Website wurde kürzlich um einen Kopf kürzer gemacht, als Patrick Thülig (“Kontroversum”) als regelmäßiger Autor ausstieg. Und seit heute suchen die Filmosophen Ersatz. Vielleicht eine Gelegenheit für den ein oder anderen Filmblogger da draußen, seine Arbeit in einen neuen Kontext zu stellen?

Mehr zu Filmosoph gesucht: We want you!

Meet the Bloggers – Berlinale 2014

Auf der Berlinale 2013 gab es, im Nachklang der Diskussion zur Deutschen Film-Blogosphäre erstmals ein gut besuchtes Bloggertreffen im Mommseneck, auf dem fröhlich diskutiert und einander kennengelernt wurde.

Das soll 2014 nicht anders sein. Der Tisch ist reserviert. Jeder ist willkommen. Auch Nichtblogger, die Blogger kennenlernen wollen! Das Mommseneck bietet eine umfangreiche Speisen- und Getränkekarte und ist beliebter Treffpunkt für Berlinale-Gäste.

Hier kann man vorab online zusagen.

Deutsche Film-Blogosphäre, ein Jahr danach: Zur Lage der Nation

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass ich in diesem Blog einen Artikel mit dem Titel “Vier Thesen zur deutschen Film-Blogosphäre” veröffentlicht habe. Für mich einer der wichtigsten Artikel, die ich je geschrieben habe, für die deutsche Film-Blogosphäre zumindest ein willkommener Stein des Anstoßes, der in den Wochen danach viel Diskussion generierte.

Doch was ist wirklich passiert, seit mein Artikel erschien? In diesem Jahr habe ich keine Interviews geführt und Statistiken kann ich leider auch nicht vorweisen. Aber ich möchte behaupten, dass ich mich im vergangenen Jahr so ziemlich immer dort bewegt habe, wo etwas mit Film-Blogosphäre passierte und mir deshalb eine Beurteilung der momentanen Situation anmaßen kann. Genau das werde ich also tun.

Es gibt eine deutsche Film-Blogosphäre

Ich will um Himmels Willen nicht behaupten, dass mein Artikel eine Film-Blogosphäre erschaffen hat, wo vorher keine war. Wofür ich mir ein bisschen auf die Schulter klopfe, ist, dass dann doch eventuell einige Leute aufeinander aufmerksam geworden sind, die sich vorher nicht kannten (das war das häufigste Feedback, das ich bekommen habe) und dass einige Aktionen ins Leben gerufen wurden, die versucht haben, auf meinen Artikel aufzubauen. Leider sind einige davon auch wieder versandet, etwa die Facebook-Gruppe und das Blog Film-Blogosphäre, aber die Gründe dafür liegen, anders als ich noch vor einem Jahr gedacht hätte, tiefer als in reiner Ignoranz (mehr dazu gleich).

Ich möchte behaupten: Das reine Interesse an Aktionen wie meinem “Film Blog Group Hug”, dem “Media Monday”, der sichtbarer ist denn je, den oft sehr lebhaften Diskussionen auf Twitter und in der von Merkur Schröder (aka Intergalactic Ape-Man) gegründeten Facebook-Gruppe Deutsche Filmblogger zeigt, dass die deutschen Netzfilmschreiber einander zum großen Teil zumindest kennen. Alles andere hängt vom Willen und vom Engagement jedes Einzelnen ab.

Die “Cluster”, von denen ich das letzte Mal gesprochen habe, gibt es natürlich trotzdem. Ich glaube, dass ich sie inzwischen auch etwas besser differenzieren kann, als noch vor einem Jahr. Der sie verbindende Kleber besteht aus persönlicher Bekanntschaft und einem gemeinsamen Blick auf die Filmwelt und ich habe inzwischen einfach eingesehen, dass sie sich nie alle in einen Topf pressen lassen werden (und wollen). Frei nach Mark Granovetter wird es in diesem Bereich weiter die “Strength of Weak Ties” brauchen, um über die Cluster hinaus Brücken zu bauen, das ist aber okay so.

Einige Deutsche Filmblogcluster

Wie schon gesagt spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, damit publizierende Menschen von außen wahrnehmbare Gruppen bilden. Die Berliner Online-Profis, zum Beispiel, sehen sich, so ist meine Wahrnehmung, persönlich regelmäßig bei Pressevorführungen und schreiben für die gleichen Auftraggeber, etwa Filmstarts.de und kino-zeit.de. Sie sind außerdem, grob geschätzt, alle zwischen Mitte Zwanzig und Ende Dreißig und leben eben zum Teil vom Schreiben oder machen was anderes “mit Medien”. Sie sind durchaus zu trennen von den Berliner Feuilletonisten, die sich eher um Zeitschriften wie “Cargo” und “Revolver” sowie den “Perlentaucher” gruppieren, im Schnitt vielleicht etwas älter sind und auf jeden Fall einen ganz anderen, deutlich arthousigeren und Filmklassiker stärker schätzenden Filmgeschmack haben.

Den Berliner Feuilletonisten nahe stehend, aber doch irgendwie ihr eigenes Süppchen kochend, sind die Trash-Liebhaber. Ich benutze das Wort “Trash” hier sehr weitläufig, weil ich persönlich von diesem Filmsegment absolut keine Ahnung habe. Es geht mir im weitesten Sinne um alle Arten der Exploitation, um abseitiges Genrekino, dessen andauernde Faszination immer noch und immer wieder Liebhaber zusammenschweißt. Gewisse Überschneidungen gibt es wahrscheinlich mit den Engagierten Amateuren, einer recht großen und losen Gruppe, die sich (und ich hoffe, dass ich dafür nicht wieder Prügel beziehe) für mich vor allem dadurch auszeichnet, dass die ihr Zugehörigen meist außerhalb des Bloggens keinerlei professionelle Bindungen zur Film- oder Medienwelt haben. (Es gibt noch mehr Cluster, aber die sind kleiner, manchmal etwas unscharf und ich habe keine guten Namen für sie)

Das mit der “professionellen Bindung” ist für mich nach wie vor eine Demarkationslinie, an der ich einfach nicht vorbei komme. Ich merke es in Alltagsgesprächen ebenso wie im Stil der Texte, die dabei entstehen. Es ist einfach ein Unterschied, ob man gerne und viel Filme guckt, oder ob man sich systematisch und beruflich mit Film beschäftigt. Bei letzterem ist es wiederum fast egal, ob man Filmwissenschaft studiert hat und sich weiter im akademischen oder randakademischen Bereich aufhält, ob man Kinoprogramme kuratiert, Festivals organisiert und sich im Kulturbetrieb bewegt oder ob man als Filmjournalist oder in der Film-PR arbeitet (oder alles drei). Das Verhältnis zu Film als Medium ändert sich einfach, meiner Meinung nach vor allem deswegen, weil man mehr Filme “unfreiwillig” sieht und dadurch seinen eigenen Horizont zwangsweise in unerwartete Richtungen erweitert.

Das Ergebnis ist nicht unbedingt, dass “Profis” auf “Amateure” hinabblicken, ganz und gar nicht. Aber ich stelle immer wieder fest, dass es schwieriger ist, eine gemeinsame Gesprächsgrundlage zu finden. Und damit ist es natürlich auch schwieriger, sich als Teil einer Gruppe zu fühlen. Die Themen und Wahrnehmungen der Filmwelt verschieben sich einfach.

Warum sollte mich deine Kritik interessieren?

Vor einem Jahr habe ich quasi gefordert, damit eine Filmblogosphäre wachsen könne, müssten wir einander mehr lesen. Diese Initiative wurde unter anderem in dem oben erwähnten WordPress-Blog und auch der spontan gegründeten “Film-Blogosphäre”-Gruppe auf Facebook aufgegriffen, die dann vor allem Filmkritiken sammelten. Und in der Tat besteht ein großer Teil der über Film bloggenden Menschen in Deutschland aus Menschen, die einfach eine Filmkritik nach der anderen ins Netz stellen.

Hier nun entfaltet sich am deutlichsten das Dilemma der Filmkritik im Internetzeitalter. Um aus einer einzelnen Filmkritik als Leser einen Wert ziehen zu können, muss man die Autorin kennen. Entweder persönlich oder dadurch, dass man schon einige Texte von ihr gelesen hat. Als mediativer Faktor kann eventuell hinzukommen, dass jemand anderes dafür bürgt, dass die Meinung dieser Person etwas “wert ist”. Bei professionellen Filmjournalisten ist das die Person, die die Autorin dafür bezahlt, dass sie über den Film schreibt.

Dieser Bürge existiert bei Bloggern nicht. Das heißt auf keinen Fall, dass die Meinung deswegen schlechter ist. Es heißt nur, dass ich als Leser mehr Zeit investieren muss, bevor ich mir selbst ein Urteil bilden kann. Und für mich bedeutet das dann wiederum häufig, dass ich mir die Mühe gar nicht erst mache – und ich denke mir, es geht anderen ähnlich. Die Qualität der Texte sinkt ganz und gar nicht, es gibt nur mehr davon und sie sind schwerer zu finden. Und Blogs, die eben nur aus Kritiken bestehen, verlassen meinen Radar.

Ich wünsche mir immer noch ein Leitmedium

Um diese ärgerliche Situation zu verbessern, wünsche ich mir einfach immer noch einen Aggregator, der für mich alles liest und mir eine Auswahl präsentiert. Und damit meine ich eben nicht (Sorry!) die x-te “Der Film hat mir gefallen/nicht gefallen”-Kritik, mit der ich nichts anfangen kann, außer ich bin mit der allgemeinen Meinung der Autorin vertraut. Sondern herausragende Texte, die zur Diskussion anregen und Erkenntnis fördern. Und obwohl es konterintuitiv klingt: Gute Kuratierung führt dazu, dass man mehr liest, nicht weniger. Sie regt dazu an, selber weiter auf Entdeckungsreise zu gehen. Mit anderen Worten: Im Idealfall würden wir einander alle mehr lesen.

Es gibt Seiten, die das im Ansatz machen. Die Facebook-Seiten von Revolver und crew united, zum Beispiel, sind hervorragende Quellen für interessante deutschsprachige Filmartikel – werden jetzt aber auch durch Facebooks neue Reach-Politik ausgehebelt. Film-Zeit veröffentlicht täglich einen Pressespiegel zum Thema Film, in dem immer mehr Blogs auftauchen, den man aber nicht abonnieren kann, weder als Feed noch über Social Media. Von etwas wie “Keyframe Daily” sind wir trotzdem noch meilenweit entfernt.

Mir ist bewusst, dass das eine hohle Klage ist, denn entweder findet sich jemand, der bereit ist, täglich durch die deutschsprachigen Onlinepublikationen zum Thema Film zu sieben, oder eben nicht (Wenn ich irgendwann mal arbeitslos bin, mach ich es). Und sicherlich wäre ein guter Aggregator kein Allheilmittel. Aber man wird ja wohl noch träumen dürfen.

Einfach machen, einfach wollen

Am Ende hilft alles Jammern nichts, man muss einfach machen. Und ich habe eben das Gefühl, dass sich da durchaus was tut und bewegt. Angefangen von den Filmosophen, die sich Gemeinschaft auf die Fahnen schreiben (was sie anfangs nicht gemacht haben), zu den Plänen von Sascha und mir, den “Pewcast” wiederzubeleben und dabei möglichst oft Gäste von überall einzuladen (wie es auch andere Podcasts inzwischen immer häufiger machen). Ich werde außerdem weiterhin nicht ruhen, auf jedem Festival, das ich besuche, zu versuchen, die Menschen hinter den Blogs zu treffen. Denn wenn ich eins gelernt habe ist es, dass in der Blogosphäre nichts so sehr verbindet wie ein persönlicher Kontakt.

Natürlich muss man diese Verbindung wollen. In der “Deutsche Filmblogger”-Gruppe gab es im Dezember eine heftige Diskussion, in der darum gestritten wurde, ob man Kodifizierung und zwangsweise Unter-einen-Hut-Bringung überhaupt braucht. (Wie auch schon damals vor einem Jahr). Die Antwort lautet natürlich: NEIN. Macht doch alle, was ihr wollt. Homogenisierung ist nicht das Ziel. Wer mit dem größten Teil der über Film bloggenden Menschen nichts anfangen kann und will, muss sich mit ihnen nicht beschäftigen. Ich persönlich stelle nur immer wieder eins fest: Es ist eine große Bereicherung für einen selbst, wenn man es – auch gegen alle Vorurteile, die man haben mag – eben doch mal macht.

[Update, 20. Januar. An dieser Stelle ist eine offizielle Entschuldigung bei Marco Koch vom “Filmforum Bremen” angebracht, der seit langer Zeit schon unermüdlich jede Woche in seinem Bloggen der Anderen in seinem Interessenfeld genau die Art von Aggregation vornimmt, die ich mir in diesem Artikel wünsche. Ich lese seine Rubrik jede Woche und habe natürlich auch beim Schreiben dran gedacht – und sie dann im Eifer des Gefechts doch vergessen. Entschuldige, Marco!]

Podgast (IV)

Ich habe mich sehr gefreut, dass mich Sidney mal wieder gefragt hat, ob ich bei einem seiner Podcasts mitmachen möchte. Das Ergebnis, anderthalb Stunden Diskussion zu den Oscar-Nominierungen mit Antje von “Buy a Movie” und Stephan von “Die Academy”, ist jetzt online.

Wie ein “Magic: The Gathering”-Film funktionieren könnte (und warum er es wahrscheinlich nicht wird)

Bild: NinnianeCC-BY-NC

Es gibt Momente, da muss ich jeden Anschein, ich würde hier ein seriöses, einigermaßen journalistisches Blog führen, fahren lassen. Und, so leid es mir tut: Dazu gehört eine Meldung, die ich heute morgen gelesen habe: Fox will das Kartenspiel “Magic: The Gathering” für die große Leinwand adaptieren.

Warum haut mich das so um? Nun, von meinem 12. bis 17. Lebensjahr bestanden grob geschätzt 80 Prozent meiner freien Zeit aus Magic-Karten kaufen, Magic-Karten sammeln, Magic spielen und Magic-Karten tauschen. Ganze Samstage und freie Nachmittage wurden in Spieleläden zugebracht, die es inzwischen gar nicht mehr gibt. In Schulstunden konstruierte ich nebenher Decks (schließlich kannte ich alle Karten auswendig). Meine Lektüre bestand bevorzugt aus Kartenspiel-Zeitschriften wie “Inquest” und den “Magic”-Romanen. Irgendwann fing ich natürlich auch an, Magic-Karten inklusive dazugehöriger Hintergrundwelt zu entwerfen.

Immer neue gefährliche Kombinationen

Soweit meine Lebensbeichte. Wer sich unter dem Ganzen nicht so recht etwas vorstellen kann. “Magic”, genau wie die Sammelkartenspiele, die ihm folgten – etwa “Pokémon” – zieht sein Geschäftsmodell daraus, dass die Spieler ihr Kartenspiel, “Deck” genannt, selbst aus allen zur Verfügung stehenden Karten zusammenstellen, die quasi beliebig kombiniert werden können. Wenn immer neue Kartensets auf den Markt kommen, heißt das auch, dass immer neue gefährliche Kombinationen möglich sind. Man muss also auf dem Laufenden bleiben. Verkauft werden die Karten natürlich nicht als Komplettset, sondern in zufällig sortierten Päckchen.

Der reine Inhalt des Spiels besteht darin, dass die Spieler mächtige Magier sind, die sich gegenseitig mit Zaubersprüchen, beschworenen Kreaturen und Gegenständen – den Karten – bekämpfen. Sie sind so mächtig, dass sie zwischen den Welten umherstreifen können und werden daher auch “Weltenwanderer” (“Planeswalker”) genannt. Die Energie für die Zauber, das sogenannte Mana, ziehen die Magier aus der sie umgebenden Landschaft, durch einen weiteren Kartentyp repräsentiert.

Mechaniken und Hintergründe

Für Hardcore-Spieler besteht “Magic” in erster Linie aus Spielmechaniken. Welche Karte kann was, ist gegen welche Strategie effektiv und lässt sich wie kombinieren? Und das Spiel begann 1993 auch größtenteils mit recht generischen Fantasy-Figuren auf den Karten. Als die Popularität wuchs, gab man sich bei der produzierenden Firma Wizards of the Coast, die später von Hasbro gekauft wurde, allerdings mehr und mehr Mühe, den Karten auch einen Hintergrund und eine fortlaufende Geschichte mit Charakteren und Völkern zu geben.

Die große Frage ist also, ob Fox plant, das Spielprinzip und seine Mechaniken oder die Hintergrundgeschichte der Spielsets zu verfilmen. Letztere eignen sich gut für Erzählungen, das beweisen die Dutzenden Tie-in-Romane und -Comics, die mittlerweile existieren und die bis 2011 immer gemeinsam mit einem Set erschienen. Da ich vor über zehn Jahren mit dem Spielen aufgehört habe, kann ich wenig darüber sagen, ob sich eine der jüngsten Storylines besonders gut eignen würde – es scheint jedoch, als seien die Planeswalker seit etwa 2007 nicht mehr nur eine Rahmenhandlung, die eigentlich eher die Spieler betrifft, sondern auch Teil der Spielwelt.

Abschreckende Vorgänger

Es ist dennoch schwer vorzustellen, dass das US-Studio mit diesem Projekt nicht auf die Nase fällt. Wenn sie sich eine der Storylines des Spiels rauspicken, laufen sie Gefahr, einen beliebig aussehenden Fantasy-Film zu machen, auf dem dann überflüssigerweise das Etikett “Magic: The Gathering” klebt (wir erinnern uns an Dungeons & Dragons? Oder lieber nicht?). Wenn sie versuchen, die Spielmechaniken zu verfilmen, könnte das genauso öde enden. Ein Plot über zwei ebenso beliebige Magier, die einander verfolgen und mit Zaubersprüchen um sich werfen (plus natürlich eine Liebesgeschichte). Der letzte Versuch, so etwas auf die Leinwand zu bannen hieß The Sorcerer’s Apprentice und war leider auch ein echter Reinfall.

Das Problem ist, wie bei allen “Verfilmungen” von Spielen, egal ob Brett-, Karten- oder Computer-, dass die Wünsche und Ziele so meilenweit auseinanderliegen. Das Studio möchte in erster Linie den Markennamen nutzen, um vorgeprägte Zuschauer ins Kino zu ziehen (was sowieso klappt). Die Fans hingegen hoffen darauf, ihr Spielerlebnis visualisiert zu sehen (was selten passiert). Keine der beiden Hoffnungen wäre normalerweise ein Anreiz für einen Drehbuchautor, sich an Material heranzuwagen. Solche Anreize wären eher ansprechende Welten, Charaktere oder Storylines. Die sind vielleicht sogar vorhanden, würden aber zu keinem der beiden gewünschten Ergebnisse führen. (Über dieses Problem ist besonders im Hinblick auf Computerspiel-Verfilmungen schon viel geschrieben worden.)

Wahrscheinlich wird also ein Hybrid das Ergebnis sein. Ein Fantasy-Plot, der sich eventuell Namen und Plotelemente aus den jüngsten Spielesets borgt, dann aber irgendwann die Kurve kriegt zu einem großen Magierduell. Da Simon Kinberg auch als “Franchisebeauftragter” verpflichtet wurde, wird das Ganze wahrscheinlich gleich auf mehr als einen Film ausgelegt. Das kann alles sehr schrecklich enden, aber vielleicht gibt es noch Hoffnung.

Was funktionieren könnte

Der erste Tie-in-Roman zu “Magic: The Gathering” hieß “Arena” und er gehört interessanterweise (sicherlich auch aus Nostalgiegründen) zu meinen Lieblings-Fantasyromanen und wartet seit Jahren darauf, noch einmal gelesen zu werden. Er entstand 1994, bevor “Magic” eine komplexe Hintergrundgeschichte hatte. Ganz eindeutig wurde dem Autor William Forstchen nur sehr wenig Material an die Hand gegeben, doch was er daraus improvisierte, könnte als Filmsetting gerade funktionieren: Eine Wüstenstadt, in der sich Magier zum Kämpfen treffen. Intrigen und Betrug, punktiert mit Duellen. Eigentlich eine klassische Martial-Arts-Story, ein Samuraifilm; nur dass die Kämpfe eben mit Magie ausgetragen werden und nicht mit Fäusten oder Schwertern. Kung-Fu Panda mit Weltenwanderern. Das Spiel trägt nicht umsonst den Untertitel “The Gathering”. (Soundtrack von Insane Clown Posse?)

So einen Film würde ich mir angucken, vielleicht sogar genießen. Aber wahrscheinlich kann man sich auf Hollywood verlassen und wir bekommen eher einen neuen Battleship oder Street Fighter. Es würde mich nicht wundern.

[Update, 15. Januar]

Auf meinem Facebook-Profil hat sich angenehmerweise eine lebhafte Diskussion zu diesem Beitrag entwickelt. Und ich musste lernen, dass mein Wissen um “Magic: The Gathering” doch ziemlich in die Jahre gekommen ist. Spieler Matthias Nagy kommentierte:

Wer nicht nur vor einer gefühlten Ewigkeit gespielt hat, sondern es noch heute tut, weiß genau was er sehen möchte. Der Film wird ein typischer Fantasy-Film, dem jeder was abgewinnen kann, der Magic nicht kennt, dessen Hauptdarsteller die derzeitigen Planeswalker sind (Neuer Kartentyp seit 2007). Einige von denen sind sehr stark und haben auch bei einigen Sets in der Hintergrundgeschichte mitgespielt. Jace wäre der Favorit. Wenn dann noch genügend bekannte Sprüche, welche ja auf den Karten auch gut dargestellt sind verwendet werden, werden alle Spieler glücklich sein und die anderen müssen nur noch eine tolle Geschichte bekommen. Bedenkt man wie gut die derzeitigen Geschichten im Kartenspiel der letzten fünf Jahre sind habe ich keine Angst das der Film großartig wird.

Hoffen wir, dass er Recht behält.

CONTINUITY – So etwas wie eine persönliche Herleitung

Ich habe den bekloppten Plan gefasst, 2014 ein Buchprojekt anzugehen, das den Arbeitstitel “Continuity” trägt. Da ich den Arbeitsprozess relativ offen angehen will, werde ich immer wieder versuchen, meine Gedanken zum Projekt in diesem Blog niederzuschreiben. Diskussion jeder Art dazu ist mir hochwillkommen.

Vor knappen zwei Stunden habe ich folgenden Tweet abgesendet.

Das Zitat, das ich eingebunden habe stammt aus dem Artikel (in dem es darum geht, dass der Kurzfilm, welcher auf der Thor: The Dark World-DVD enthalten sein wird eventuell auf die Netflix-Serien, die Marvel 2015 produzieren wird, vorausdeutet) und es fasst perfekt die Faszination zusammen, die ich in meinem Buch – das ja perfekterweise sogar auch den Titel “Continuity” trägt – beschreiben will. Der Autor des Artikels fühlt sich anscheinend, genau wie ich, dadurch wohlig durchströmt, dass da draußen jemand ist, dem erzählerische Einheitlichkeit sehr wichtig ist.

Der Ursprung für “Continuity” liegt, glaube ich, darin, dass ich immer auf der Suche nach meiner persönlichen Weltformel bin. Das heißt: Ich versuche eigentlich immer, mein eigenes Interessen-Genom zu entschlüsseln. Wenn mich ein neuer kultureller Aspekt zu faszinieren beginnt, leuchtet mir häufig erst nach einiger Zeit ein, dass dieser Aspekt auf gewisse Weise doch sehr gut zu vielen anderen Dingen passt, die mich früher fasziniert haben.

Während ich im Dezember in meiner Hautklinik in Thüringen saß (ich versuche derzeit, meine Neurodermitis in den Griff zu bekommen), Grant Morrisons “Supergods” über die Geschichte des Superheldencomics las und zum wiederholten Mal über das Marvel Cinematic Universe und die neuen Aspekte filmischen Storytellings nachdachte, die ich dieses Jahr so erforscht hatte, fiel mir irgendwann auf, dass ich schon immer Respekt vor in sich geschlossenen Systemen hatte.

Im Zweifel: Mathematik

Ich versuche mal, ein Beispiel zu bringen, dass nichts mit Erzählen zu tun hat und mit dem ich plane, das Buch zu eröffnen: die Mathematik. Die einzige Naturwissenschaft, in der ich es in der Schule zu etwas gebracht habe, weil sie so schön abstrakt ist. Jedes Mal, wenn ich einem Mathematiker oder eine Mathematikerin begegne, bringe ich wieder zum Ausdruck, wie enorm ich es finde, dass der Mensch hier ein in sich geschlossenes System geschaffen hat, in dem jedes Element fugenlos in alle anderen passt. Und wenn nicht, wird es passend gemacht.

So geschehen mit den komplexen Zahlen. Als in der Mathematik irgendwann das Problem auftauchte, dass für einige Gleichungen eigentlich das Ziehen einer Wurzel aus negativen Zahlen notwendig sein müsste, erfand der Italiener Geronimo Cardano einfach eine neue Zahleneinheit, die imaginäre Zahl i. Diese neue Einheit ermöglichte es ihm, und allen seinen Nachfolgern, weiterzurechnen und das Gesamtsystem der Mathematik intakt zu lassen, also keine “Ausnahme” nach dem Motto “1 plus 1 ist immer zwei, außer montags” einführen zu müssen, wie man sie ja zum Beispiel leider in einem so lebendigen und nicht-abstrakten Gebilde wie einer Sprache mit starken und schwachen Verben etc. hat. (Falls übrigens jemand eine anschaulich und für Mathelaien wie mich verständlich geschriebene Geschichte dieser Entdeckung kennt, danach suche ich noch!)

Und genau wie mich in der Mathematik diese Geschlossenheit und Einheitlichkeit fasziniert, tut sie es auch in erzählerischen Kontexten – und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich der einzige bin, dem das so geht, denn sonst würden sich nicht so viele andere Menschen damit beschäftigen.

Symptome, nicht Ursachen

Mit anderen Worten: Der Grundgedanke hinter “Continuity” lautet: All die Buzzthemen, die im Moment die Medienlandschaft durchstreifen, und die mich an diesen Punkt geführt haben – Worldbuilding und Transmedial Storytelling, die Verbeugung vor komplex strukturierten und erzählten TV-Serien, Medien-Franchises und Markenuniversen – aber auch andere Phänomene neuerer Zeit wie die oft angebetete Verschmelzung von Design und Leistung bei Apple oder Konzepte wie Corporate Design und Corporate Identity sind eigentlich nur Symptome für eine Art von Einheitlichkeit im Gesamtbild, der wir alle entgegenstreben..

Ich werde mich diesem vermuteten Bedürfnis nicht vollständig widmen können, sonst müsste ich eigentlich ein Psychologie-Buch schreiben und dafür habe ich weder die Ressourcen noch das Wissen, aber ich möchte erforschen, wie sich das ganze im erzählerischen und medialen Bereich niederschlägt. Vorsichtiges Anklopfen bei Menschen, die sich, im Gegensatz zu mir, mit Sozialpsychologie auskennen haben mich auf den Pfad von Leon Festingers Kognitiven Dissonanz geführt, mit dem ich mich dann bald etwas näher beschäftigen werde. Ich suche folgerichtig nach kognitiver Konsonanz: Es macht uns glücklich, wenn alles irgendwie zusammenpasst. (Auch in diesem Bereich bin ich für jede weitere Idee/Studie/Forschungsfeld aus Psychologie oder Medizin dankbar, die in mein Konzept passen könnte.)

Narrative Special Effects

Der nächste Schritt, meine zweite These, die sozusagen auf dieser ersten aufbaut, ist: Wenn wir einmal Blut geleckt haben, wird die Suche nach dem Zusammenpassen zu einem integralen Teil des Genusses des Erzählten. Das ist es, wofür ich im Mai mit der operationellen Ästhetik endlich ein Wort gefunden habe. Jason Mittell nennt es in seinem “Complex TV”-Buch den “narrativen Special Effect”. So, wie man einen Film mit vielen Effekten auch eventuell nur wegen dieser Effekte genießen kann (selbst wenn die Story mau ist) kann man eine Geschichte auch genießen, weil sie sich so nahtlos in alles andere einfügt (selbst wenn das Erzählte einen eigentlich nicht befriedigt).

Zwei Beispiele dafür. Ich habe nun schon mehrfach ausgesagt, dass ich Richard Linklaters Before-Trilogie inhaltlich nicht viel abgewinnen kann. Ich empfinde Celine und Jesse als grundsätzlich sehr unsympathische Charaktere, die mitnichten große Weiheiten über Liebe und Leben von sich geben, sondern viel eher lebendige Beweise dafür sind, wie verknorzt und auf dem Niveau von Teenagern stehen geblieben das Konzept von romantischer Liebe in unserer Gesellschaft nach wie vor ist. Trotzdem fasziniert mich natürlich das Konzept, die Beziehung zweier Menschen über einen sehr langen Zeitraum zu beobachten und dabei die Wechselwirkungen zwischen den Charakteren und den Schauspielern, die sie verkörpern, einzufaktorieren. Dafür liebe ich die Serie trotz ihrer xanthippigen Charaktere.

Genauso habe ich (ebenfalls im Dezember) endlich angefangen, “Lost” zu gucken, und muss zugeben, dass ich insgesamt, nach dem Ende der ersten Staffel, nicht besonders begeistert bin. Das Mysterium der Insel, auf der die Passagiere des Fluges gestrandet sind, interessiert mich natürlich auch – ich will wissen, was die Auflösung ist – aber die doch manchmal recht holzschnittartigen Charaktere, ihre Beziehungen zueinander und die riesige Menge an Episoden, die nur dazu dienen, Sendezeit zu füllen, ließen mich doch eher gähnen. Trotzdem bin ich mit “Lost” noch nicht fertig, es interessiert mich zu sehr, wie Abrams, Lindelof und Co die Spannung über sechs Staffeln halten und am Ende eine Lösung präsentieren, die, so habe ich es zumindest empfunden, viele der Rätselrater im Publikum enttäuscht hat. Die operationelle Ästhetik der Serie trumpft den inhaltlichen Gehalt. (Bei “Agents of S.H.I.E.L.D.” geht es mir derzeit ähnlich).

Hilfe ist willkommen

Auf diesen beiden Thesen möchte ich das Buch aufbauen. Ich möchte die Faszination am Erzählen innerhalb einer Kontinuität (daher der Titel) zurückverfolgen (beispielsweise zur Kanonisierung der Bibel) und heraufinden, welche Faktoren wichtig sind, damit das Prinzip erfolgreich funktioniert (etwa autoriale Kontrolle bzw. Vorausplanung). Ich will Theorien darüber aufstellen, welche Aspekte der menschlichen Psyche hineinspielen und auf welche Art sie sich alle in unserem modernen Erzählzeitalter äußern. Schließlich soll es eine große Fallstudie geben, an der ich alle Thesen überprüfe und ein Erzählkontinuum detailliert beleuchte. Natürlich wird das das Marvel Cinematic Universe sein. Das Schlusskapitel soll den Titel tragen, der unten auf dem Bild zu sehen ist.

Könnt ihr meine Gedankengänge nachvollziehen? Was fällt euch dazu ein? Wo sind euch solche Phänomene begegnet? Ich bin für jede Idee, jeden Kommentar, jede Anregung – und sei sie noch so trivial – dankbar.

Quelle: tumblr, The A-Team © Universal Pictures

Nach The Wolf of Wall Street habe ich mich schmutzig gefühlt

© Universal Pictures International

Nach geschätzt einer Stunde im Verlauf von The Wolf of Wall Street verlässt der von Leonardo DiCaprio gespielte Aktienbroker Jordan Belfort die Frau, die er hatte, bevor er reich wurde, für die blonde Sexbombe, die er in seinem Eröffnungsmonolog zu seinen Habseligkeiten zählt. So weit, so erwartbar. Doch Naomi – so heißt die von Margot Robbie verkörperte Schönheit – ist nicht nur sexy, wie uns der Voiceover verklickert, sie hat auch Geschmack, richtet die Wohnung neu ein und heuert sogar einen Butler an. Nein, einen “schwulen Butler”, so erklärt es Belfort aus dem Off.

Der stellt sich als sehr kultiviert heraus, bis die Belforts einmal zu früh von einer Reise zurückkehren und ihn mit all seinen nackten Freunden bei einer Orgie in ihrem Wohnzimmer ertappen. Außerdem fehlen 50.000 Dollar in Cash aus der Sockenschublade. Es folgt eine Verhörszene, in welcher der Butler schließlich kopfüber vom Balkon des Penthouses baumelt. Irgendwann wird er von der Polizei abgeführt.

Natürlich ist es dieser Butler, der später für den Untergang von Jordan Belfort sorgt. Nein Quatsch, er taucht nie wieder auf. Aber die Szene nimmt trotzdem gute zehn Minuten Zeit in Anspruch. Und es ist ein kurzer, überraschender Moment, als Naomi unerwartet in die Orgie hineinplatzt. Aber das war’s. Die 50.000 Dollar Cash dienen als Überleitung zu einer Erklärung von Belforts Schattengeschäften und warum er deshalb so viel Bargeld besitzt. Aber das hätte man auch anders machen können. Es ging hauptsächlich darum, noch ein bisschen mehr die Dekadenz zur Schau zu stellen, in der sich Jordan Belfort suhlt.

Zwergenwerfen und wilde Partys

Noch ein bisschen mehr als in der halben Stunde zuvor (seit er reich ist) und in rund zwei Dritteln der Zeit, die noch kommen werden. Martin Scorsese lässt nichts aus, wie der Trailer schon andeutet: Zwergenwerfen, Yachten, Häuser, belämmerte Gespräche, wilde Partys.

Und immer wieder Nutten, zumindest in der deutschen Synchronfassung, wahrscheinlich “hookers” im Original. The Wolf of Wall Street hat nicht umsonst den “Fuck”-Rekord geschlagen. Hier wird ordentlich gefickt. Immer und immer wieder. Das Schwelgen in Exzess ist das Thema des Films. Und in der Regel werden die Nutten gleich dutzendweise angekarrt, um sich mit den fleißigen Brokern zu vergnügen. Auch eine Klassifizierung gibt es – wer macht was für wieviel Geld und wie gut sehen die dazugehörigen Frauen in der Regel aus. Als ein Freund, der im Gefängnis saß, wieder rauskommt, wird er mit Nutten belohnt. Als Belfort versucht, den FBI-Agenten, der ihm auf den Fersen ist, auf seine Seite zu ziehen, bietet er ihm großzügig zwei Nutten an. Und natürlich ist da noch eine Szene relativ zu Anfang, in der DiCaprio einer Nutte Kokain in den Hintern pustet.

Drogen sind die andere Zeltstange des Exzesses. Mit Koks geht es natürlich los, aber Belfort und seine Kumpels stehen vor allem auf “Ludes”, eine Kurzform von “Quaalude”, dem Markennamen des Mitte der Achtziger verbotenen Schlafmittels Methaqualon. Der Drogenmissbrauch wird natürlich auch in seinen Schattenseiten gezeigt. In The Wolf of Wall Street bedeutet das: Slapstick. Nach einer Überdosis etwa versucht sich Belfort zu seinem Auto zu schleppen und nach Hause zu fahren, aber seine Beine tragen ihn nicht mehr. Also robbt er sich spastisch zuckend über den Teppich, bis er eine Treppe herunterkugeln muss. Was er dann auch tut. Ich weiß nicht, was mit mir los ist, aber während einige meiner Kritikerkollegen sich um mich herum vor Lachen bogen, war ich nur gelangweilt.

Himalajische Kokainberge

180 Minuten dauert The Wolf of Wall Street und für einen Film dieser Länge hat er irgendwie sehr wenig zu sagen. Klar, wir stecken im Kopf von Jordan Belfort fest und das ist nunmal seine Wahrnehmung der Welt, aber man bekommt doch den Eindruck, dass auch Scorsese diesen unfassbaren Exzess irgendwie geil findet. Er hat ihn schließlich in den 70ern selbst erlebt. Glaubt man “Easy Riders, Raging Bulls” liegen Filme wie New York, New York unter himalajischen Bergen von Kokain begraben. In Taxi Driver stecken wir ebenfalls im Kopf eines Unsympathen, aber hier schafft Scorsese den Absprung. Am Ende will doch niemand mehr ernsthaft Travis Bickle sein. Jordan Belfort hingegen hat gegen Ende von The Wolf of Wall Street sogar einen Gastauftritt. Er ist auf unserer Seite, der Seite des Zuschauers, der Seite der Filmemacher. Sein Leben war irgendwie zum Kotzen aber, hey, konnte der Mann feiern.

In Augenblicken blitzt der todernste Zynismus durch, der hinter all dem steckt. In der Figur von Mark Hanna etwa, brillant verkörpert von Matthew McConnaughey, der wie eine Art Mephisto den jungen Jordan Belfort in den ersten zwanzig Minuten auf die dunkle Seite der Macht zieht und dann nie wieder auftaucht. Oder in einer Rede, die Belfort vor seiner ihn anbetenden Belegschaft hält, und die so von bitterbösem Pathos trieft, dass es einem kalt den Rücken runterläuft im Kino. Aber lange hält sich der Film mit solch ambivalenten Momenten nicht auf. Kurze Zeit später gibt es wieder Titten oder Koks zu sehen, wahrscheinlich beides. Hurra!

Martin Scorseses The Wolf of Wall Street startet am 16. Januar in den deutschen Kinos.

Großer Überblick: Die Franchise-Entwicklungen des Jahres 2014

© Walt Disney Pictures

Guardians of the Galaxy

Um diese Zeit des Jahres sind Vorschau-Listen sehr populär. Ich habe mir gedacht, statt euch zu erzählen, auf welche Filme ich mich 2014 besonders freue, konzentriere ich mich auf meine Spezialthema, das auch in Continuity im Mittelpunkt stehen wird. SPOILER-WARNUNG für alle bisherigen Filme der jeweiligen Franchises.

Mit dem Marvel-Klassentreffen The Avengers, in dem die Figuren aus mehreren Filmen in einem weiteren Film aufeinandertrafen, wurde 2012 ein neuer Meilenstein in Sachen Kinofilm-Franchising gelegt. Im vergangenen Jahr hatten die restlichen Studios Zeit, sich Gedanken zu machen, ob und wie sie ihre eigenen Filmserien an das Disney-Marvel-Modell anpassen wollen. Und obwohl die nächste große Höhepunkt-Runde erst im Sommer 2015 ansteht, werden bereits 2014 einige wichtige Räder in Gang gesetzt.

Marvel Cinematic Universe

Marvel Studios hat 2014 zwei Kinofilme in den Startlöchern. Captain America: The Winter Soldier (in Deutschland The Return of the First Avenger) startet am 4. April in den USA und am 1. Mai in Deutschland. Zur Handlung verrät wohl der Titel am meisten: Der Winter Soldier ist eine bekannte Figur in den Comics – eine “umgedrehte” Version von Steve Rogers’ Kumpel Bucky, der ja eigentlich im ersten Captain America in eine tödliche Schlucht gefallen ist.

Interessant wird, wie sehr sich die Handlung von The Winter Soldier, in der die Auseinandersetzung mit der immer hegemonialer agierenden S.H.I.E.L.D.-Organisation eine größere Rolle spielen wird, mit dem Season Finale der Serie “Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.” interagieren wird. In “Agents” wurde über’s Jahr ein ähnlicher Handlungsstrang aufgebaut: Entscheidungsfreiheit vs. Bevormundung – durchaus auch ein interessantes Echo der Rolle der USA in der Welt. Die Crossover-Folge von “Agents” mit Thor: The Dark World war, um ehrlich zu sein, lachhaft, und beschränkte sich auf eine Aufräumszene mit einigen Wegwerf-Witzen in den ersten paar Minuten, aber die stärkere Rolle von S.H.I.E.L.D. in The Winter Soldier könnte attraktivere Möglichkeiten bieten.

© Walt Disney Pictures

Captain America: The Winter Soldier

Die wahre Integrations-Herausforderung für das Worldbuilding des MCU wird allerdings Guardians of the Galaxy, der ebenfalls in den USA einen Monat (1. August) vor dem deutschen Release (4. September) zu sehen sein wird. Einen winzigen Einblick in den farblich sehr eigenwilligen Look des Films bot der “Stinger” am Ende von Thor: The Dark World, in dem Volstagg und Sif bei dem von Benicio del Toro gespielten Collector vorbeischauen, um den Aether bei ihm in Obhut zu geben. In der Szene wird nebenbei darauf hingewiesen, dass sowohl Aether als auch Tesseract aus den Avengers zu den sogenannten “Infinity Stones” gehören. Comicfans erkennen hier den Bezug zu Thanos, dem geheimen Strippenzieher-Bösewicht aus den Avengers, der in den Comics versucht hat, die Infinity-Steine zu vereinen, um dem Tod den Hof zu machen.

Insgesamt hat Guardians MCU-technisch eine Menge zu leisten: Eine völlig neue Ecke des Marvel-Kosmos erschließen, den Rückbezug zu Thanos klarstellen – der in Guardians erneut als Oberbösewicht auftauchen wird und so den Über-Über-Plot vorantreibt, aber sich ansonsten durch seinen Handlanger Ronan the Accuser vertreten lässt – und irgendwie den Weg ebnen für den nächsten Avengers-Film Age of Ultron. Der kommt im Sommer 2015 ins Kino – und die Guardians, um aus Zitaten von Joss Whedon zu orakeln, werden dort erstmal noch nicht auftauchen. Ich tippe auf den Ultron-Stinger um die Verbindung herzustellen.

Seit Captain America im Sommer 2012 ist Guardians also das erste Mal, dass Marvel wirklich neue Helden einführt – und noch dazu ziemlich abgefahrene, denn zu den Guardians gehören nicht zuletzt ein Waschbär und ein Baum. Wir dürfen gespannt sein, ob der Stoff des Franchises sich an dieser Stelle einfach nur etwas weiter dehnt, oder vielleicht erste Risse bekommt. Die MCU-Serien für Netflix folgen übrigens erst 2015.

Marvel bei Fox: X-Men und Fantastic Four

Es ist erstaunlich zu sehen, wie viel den Studios mittlerweile daran liegt, ihre Figuren neu zu erfinden ohne das bisher etablierte Universum damit zu negieren. Was Paramount mit den neuen Star Trek-Filmen schon ziemlich wagemutig angeht (nicht zur Zufriedenheit aller), treibt Fox dieses Jahr mit X-Men: Days of Future Past auf die Spitze: sie inszenieren den größten Retcon der Filmgeschichte.

Es passiert immer wieder, dass Filmserien einzelne Folgen haben, mit denen man im Nachhinein nicht zufrieden ist. Bisher bestand die Lösung darin, einfach ganz am Anfang neu anzufangen, so bei Batman mit Batman Begins nach Batman und Robin, bei James Bond mit Casino Royale nach Die Another Day oder mit Spider-Man als The Amazing Spider-Man nach Spider-Man 3. Auch bei Fox schien man nach dem (nicht finanziellen aber kreativen) Misserfolg von X-Men 3: The Last Stand diesen Weg zu gehen und legte mit X-Men: First Class zunächst eine Origin-Story der Mutanten-Truppe vor. Irgendjemand, vielleicht sogar Regisseur Bryan Singer selbst, muss dann aber die Idee gehabt haben, dass man die Ereignisse von The Last Stand ja durch eine Zeitreise ungeschehen machen könnte.

© 20th Century Fox

X-Men: Days of Future Past

Mit anderen Worten: Es wird ein kompletter, sehr teurer Film inszeniert, der eigentlich nur das Ziel hat, bisher als “gesetzt” geltende Ereignisse in Zukunft ignorieren zu können. In Days of Future Past, der anscheinend nur sehr grob den Ereignissen des Comic-Erzählstrangs von 1981 orientiert ist, müssen die überlebenden X-Men aus The Last Stand mit ihren jüngeren Versionen aus First Class-Kontakt aufnehmen, um diese auf einen neuen Pfad zu setzen. Im Grunde also das gleiche, was Spock im neuen Star Trek macht, nur das hier nur die “Seele” von Wolverine durch die Zeit reisen wird, um sich in seinem jüngeren Ich zu manifestieren. Der nächste X-Men-Film ist auch bereits in Planung: X-Men: Apocalypse soll 2016 kommen und vermutlich der “alten” Riege um Patrick Stewart und Ian McKellen ein zufriedenstellenderes Ende bescheren.

Fox hält neben X-Men außerdem die Rechte an den Fantastic Four, die 2015 einen Reboot bekommen sollen. Das Studio hat ein Gerücht, dass die beiden Universen schon bald aufeinandertreffen sollen, vor ein paar Tage dementiert, aber es könnte auch gut sein, dass sie erstmal abwarten, wie Days of Future Past und die Konkurrenz bei Sony sich so schlägt.

Marvel bei Sony: Das neue Spider-Man-Universum

Während man bei Fox lieber noch eine Weile die Füße stillhält und erstmal versucht, die X-Men zu retten, gibt man sich bei Sony mutiger, obwohl man dort an wesentlich weniger Helden-Charakteren die Rechte hält. Mitte Dezember gab das Studio bekannt, dass The Amazing Spider-Man 2: The Rise of Electro, der am 17. April in Deutschland und am 2. Mai in den USA startet, den Auftakt für ein größeres Franchise-Universum bildet, dass sich hauptsächlich an den Spider-Man-Bösewichten entlang hangeln soll.

Erster Schritt ist die bereits erfolgte Formation eines sogenannten “Franchise Brain Trust”. Die Rolle die bei Disney-Marvel also Kevin Feige und Joss Whedon zufällt, das Zusammenhalten des Story-Gefüges und die Abstimmung der Filme untereinander, ruht hier auf den Schultern des Kreativ-Teams hinter Rise of Electro – Regisseur Marc Webb, die Drehbuchautoren/Produzenten Alex Kurtzman, Roberto Orci (die auch bereits Star Trek rebooteten) und Jeff Pinkner – sowie der weiteren Autoren Ed Solomon (Men in Black) und Drew Goddard (Cabin in the Woods). Zweiter Schritt soll ein Venom-Film sein, den Kurtzman mit Solomon schreibt und selbst inszenieren will und ein Film über die “Sinister Six”, der in den Händen von Drew Goddard liegt.

© Sony Pictures

The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro

Wie Gerold von “DigitaleLeinwand” auf Facebook richtig bemerkte, erinnert die Konstellation an den “Writer’s Room” bei TV-Serien, bei dem Autoren die Drehbuch-Rohfassungen einzelner Episoden gemeinsam mit den restlichen Autoren in einem iterativen Prozess finalisieren. Das Prinzip dürfte sowohl Kurtzman und Orci, als auch Goddard aus ihrer langjährigen TV-Erfahrung bei J. J. Abrams Produktions-Schmiede Bad Robot bekannt vorkommen.

Daten für die beiden neu angekündigten Filme gibt es noch nicht, allerdings sind bereits weitere Spider-Man-Teile für 2016 und 2018 angekündigt, zwischen die sie sich dann wohl quetschen werden. Interessant wird es sein, zu sehen, ob in Rise of Electro bereits erste Leinen in Richtung der Bösewicht-Filme ausgeworfen werden und ob Figuren aus den Spider-Man-Filmen etwa in Venom auftauchen werden. Klingt jedenfalls, als hätte man hier ein Modell gefunden, das sich am MCU orientiert, aber in den Begrenzungen, die Sony rechtemäßig auferlegt sind, trotzdem anders funktionieren könnte. Was lang angelegte Pläne wie diese außerdem bedeuten: die Hoffnung, dass Spider-Man in näherer Zukunft zu Marvel-Disney “nach Hause” wandern könnte, dürfte sich erledigt haben.

Mittelerde

Im Dezember 2014 wird The Hobbit: There and Back Again den Schlussstein unter die sechsteilige Peter-Jackson-macht-in-Tolkien-Saga setzen, die 13 Jahre zuvor mit The Fellowship of the Ring begann. Es gäbe zwar in Mittelerde noch eine Menge andere Geschichten zu erzählen, die Welt hat eine 3000-Jährige Geschichte, doch Tolkiens Erben haben klar gemacht, dass sie die Rechte am “Silmarillion” und ähnlichen Schriften, niemals verkaufen werden – was schon im Hobbit zu einigen Dialogverrenkungen führte.

© Warner Bros.

The Hobbit: The Desolation of Smaug

Wie sehr Jackson vom Worldbuilding-Franchise-Floh gebissen wurde, zeigte sich in The Desolation of Smaug fast noch deutlicher als in An Unexpected Journey. Begnügte sich der erste Teil der Reihe noch mit einem Intro, dass die Handlungsstränge der Hobbitfilme mit ihren Vorgängern verknüpfte, wurden für Smaug ganze Figuren aus der einen in die andere Filmserie transportiert, die dort laut Vorlage eigentlich gar nicht sein sollten. Für There and Back Again bleibt gar nicht mehr viel Handlung übrig, es dürfte vor allem viel gekämpft werden, aber es wird interessant sein zu sehen, wie Jackson den Film beendet und die Klammer zu den 60 Jahre später spielenden Herr-der-Ringe-Filmen schließt.

Und nachdem ja schon der “Hobbit” wesentlich freier adaptiert wurde als der “Herr der Ringe” ist – allen Beschränkungen zum Trotz – natürlich nicht ausgeschlossen, dass Warner/MGM sich irgendwann überlegen, weitere Spinoffs in Auftrag zu geben. “Die Abenteuer des jungen Gimli”, anyone?

DC Universum

Bei DC wird, ebenso wie bei Star Wars, 2015 das große Jahr. Der noch immer unbetitelte Superman/Batman-Crossover-Film soll im Juli die Kinos erobern und nicht nur Clark Kent aus Man of Steel auf einen gealterten Batman, gespielt von Ben Affleck, treffen lassen, sondern auch einen weiteren Pflock auf dem Weg zu einem größeren DC-Filmuniversum in den Boden rammen. Anders lassen sich weder die geplante Anwesenheit von Wonder Woman noch die anderen Anspielungen auf ein größeres Universum in Man of Steel erklären. Das ultimative Ziel wäre dann ein Justice-League-Film. Aber bis dahin dürfte es noch etwas dauern.

Interessanter für 2014 dürfte sein, ob DC sich entscheidet, das Man of Steel-Universum tatsächlich mit dem der äußerst erfolgreichen CW-Fernsehserie Arrow zu integrieren, wie es sich viele Fans wünschen. Warner Bros. steht rechtemäßig hinter beidem. Die Fusionierung wäre also theoretisch möglich, allerdings wurde von den Verantwortlichen bisher immer bestritten, dass eine Kooperation geplant ist. Diagnose: unwahrscheinlich.

Und sonst …

DreamWorks leistet sich 2014 eine interessante Franchise-Fortsetzung. How to train your Dragon 2 lässt seine Charaktere, ungewöhnlich für einen Trickfilm, deutlich ein paar Jahre altern – und scheint sich ansonsten, der Trailer verrät es, eine Scheibe von The Empire Strikes Back abzuschneiden.

© 20th Century Fox

Screenshot aus dem Trailer für How to Train Your Dragon 2

Jack Ryan: Shadow Recruit führt im Februar mit Chris Pine den insgesamten vierten Schauspieler ein, der Tom Clancys legendäre Figur spielt. Sollte der Film, der ebenfalls eine Art Origin Story zu haben scheint, erfolgreich sein, wird man Pine sicher die Gelegenheit geben, die Rolle erneut auszufüllen. Damit wäre er nach Harrison Ford der erste Schauspieler, der mehr als einmal Jack Ryan war – und ein “neues” Action-Franchise geboren.

300: Rise of an Empire wird sich als Prequel sicherlich bemühen, nicht nur in Titel und Look Bezüge zum Original-300 herzustellen. Bibi & Tina – der Film scheint nicht im gleichen Universum zu spielen wie der erste Bibi Blocksberg-Film von 2002, da keine Schauspieler ihre Rollen erneuern. Dawn of the Planet of the Apes wird versuchen, seinem Vorgänger Rise of the Planet of the Apes zu folgen ohne den Original-Filmen aus den 70ern zu widersprechen. Und die große Frage bleibt: Wie viele Gastauftritte wird wohl der zweite Spinoff des Cars-Universums Planes: Fire and Rescue haben?

Die Länge dieses Artikels zeigt jedenfalls: Es werden derzeit einige neue Universen gebaut. Und auch wenn sich deren Einsatzgebiet nach wie vor hauptsächlich im Comic-Bereich bewegt, würde ich mal voraussagen, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis irgendjemand das gleiche Prinzip auch in anderen Genres anwenden wird.

Die Lieblingsfilme der deutschen Film-Blogosphäre 2013

Die deutsche Film-Blogosphäre hat gewählt – und dabei wusste sie es gar nicht. Ich habe mich am Neujahrsmorgen durch insgesamt 44 Blogs und Blog-Autoren gewühlt, Bestenlisten zusammengesucht und daraus eine (höchst unwissenschaftliche) übergreifende Bestenliste zusammengerechnet. Der Film des Jahres liegt dabei so weit vorne, dass kein anderer ihm ernsthaft Konkurrenz machen konnte – er war wohl unter Filmguckern doch irgendwie das Filmereignis des Jahres. Ansonsten halten sich in der Top 20 amerikanisches und Weltkino, Oscar-Mainstream und Middlebrow-Arthouse ganz gut die Waage finde ich. Was meint ihr?

1. Gravity

© Warner Bros.

2. Django Unchained

© Sony Pictures

3. Inside Llewyn Davis

© StudioCanal

4. Spring Breakers

© Wild Bunch

5. Before Midnight

© Prokino

6. Zero Dark Thirty

© Universal Pictures International

7. Jagten

© Wild Bunch

8. Stoker

© 20th Century Fox

9. Silver Linings Playbook

© Senator Film

10. Rush

© Universum Film

11. The Broken Circle Breakdown
12. The Act of Killing
13. The Master
14. The Place Beyond the Pines
15. De rouille et d’os
16. Only God Forgives
17. Captain Phillips
18. Frances Ha
19. The Great Gatsby
20. Leviathan

Zur Methode: Datengrundlage sind insgesamt 44 Top-10-Listen oder Lieblingsfilm-Nennungen aus deutschsprachigen Filmblogs. Die Blogs stammten aus meiner eigenen Blogroll, dem “Film Blog Group Hug”-Verteiler, der Gruppe Top 10 Moving Pictures of the Month auf Facebook (wenn ich ein Blog zu den Autoren gefunden habe), sowie den Teilnehmenden am “Media Monday” des Medien-Journals). Bei Mehrpersonenblogs wurde jede Personenliste einzeln gerechnet.

Die Filme wurden nach einem Punktesystem geordnet. Bei nummerierten Top-10-Listen bekam der erste Platz 10 Punkte und so weiter bis zum 10. Platz, der 1 Punkt bekam. Bei nicht nummerierten “Zehn besten Filmen” bekam jeder Film 5 Punkte. Bei weniger als 10 genannten Filmen bekam der erste Platz 10 Punkte und so weiter absteigend (das heißt, zum Beispiel, dass bei Einzelnennungen des Lieblingsfilms im Media Monday Silvester Special jedes Mal 10 Punkte vergeben wurden).

Mir ist bewusst, dass ein solcher Punkteschlüssel statistisch kaum Sinn ergibt, zumal etliche Blogs bestimmt fehlen, aber es geht um den Spaß und eine Gesamttendenz ist schon irgendwie ablesbar. Die Gesamtliste mit Punkten und ausgewerteten Blogs ist auf Wunsch bei mir einsehbar.