Worte zum Neujahrswochenende

Once again, at a time of year when critics are picking their 10-best lists for 2009, we jump back ninety years and give our choices for 1919.

Kristin Thompson and David Bordwell, Observations on Film Art and FILM ART
// The ten-plus best films of … 1919

I think Homestar presages a new webstalgia: I may never find myself getting misty over the Dancing Banana, but Get Your War On? All your Web touchstones are belong to us. I fully expect to get a little teary someday when we start playing Hot Or Not over warm Jell-O at the Robot-Assisted Living Facility for Retired Singulatarians.

Scott Brown, Wired
// Why Some Memes Never Die

Ich wies darauf hin, dass “Pirate Coelho” seit 2005 im Netz stand und dass die Absatzzahlen stetig angestiegen waren. Daraus folgte, dass die klassische Art des Vertriebs von der Filesharing-Variante profitierte. Meinen hochverehrten Verlegern fiel es allerdings schwer, die Sachlage richtig einzuschätzen.

Paulo Coelho, Frankfurter Rundschau
// König der Piraten

Your correct usage of the word will determine whether or not I kick you in the hemorrhoids.

Matthew Inman, The Oatmeal
// Ten Words You Need to Stop Misspelling

Worte zum Wochenende

In ernster Anerkennung dieser charmanten aber deutlichen Kritik des inzwischen abgetretenen ARD-Programmdirektors und Nachwuchs-Talkshow-Gastgebers verleiht das Medienmagazin DWDL.de jetzt jährlich den Goldenen Günter an Personen, Formate und Unternehmen, die ziemlich “ui-jui-jui” waren.

Thomas Lückerath , DWDL.de
// Der goldene Günther 2009 – Das sind die Gewinner

In press screenings, wisecracks are always acceptable. One film, I remember, was produced by a US company with a classy, British-sounding name: Hyde Park Entertainment. When their logo flashed up – bafflingly featuring London’s Tower Bridge, which is miles from Hyde Park – the Daily Mail’s Chris Tookey remarked acidly: “Yes, well, that doesn’t inspire confidence!” Much giggling ensued.

Peter Bradshaw , guardian.co.uk
// When it’s perfectly OK to talk during a film

Leser zu beschimpfen aber ist ebensowenig zielführend wie Mediaagenturen und Anzeigenkunden dafür zu kritisieren, dass die für Werbung im Netz so wenig zahlen. Märkte reagieren in der Regel weder auf Appelle noch auf Drohungen.

Christian Stöcker , Spiegel Online
// Springer-Chef schimpft auf “Web-Kommunisten”

A good reveal will not just happen, but will be the culmination of a series of gestures that draw you in to a state of curiosity, suspense and anticipation. In short, if they’ve spent a lot of money on their biggest selling point, they’re going to make you wait to see it.

Dan North , Spectacular Attractions
// How Special Effects Work #4, The Reveal

Worte zum Wochenende

[W]hat’s remarkable about the recent wave of industry and academic reports on journalism is the degree to which they consolidate the “new conventional wisdom” in ways that would have seemed insane even a few years ago. In other words, we now kinda-sorta know things now that we didn’t before, and maybe we’re even close to putting some old arguments to bed.

C. W. Anderson , Nieman Journalism Lab
// Next year’s news about the news: What we’ll be fighting about in 2010

A tangled love story? Too many villains? A hero struggling with his demons? Unless I’m mistaken, that sounds just like Spider-Man 3 – a superhero movie legendary in its bloated naffness. We’ve still got six months before Iron Man 2 is released – what’s the betting that we’ll soon start seeing magazines filled with exclusive on-set photos of the excruciating scene where Tony Stark dances around and cooks some eggs with Pepper Potts, or the bit where he grows a new haircut to indicate that he’s turned evil?

Stuart Heritage , guardian.co.uk
// Why I’m starting to worry about Iron Man 2

After years of hype, loads of trailers and TV spots, and an unprecedented pre-release teaser screening in more than 100 theaters, James Cameron’s Avatar opens next Friday with a single question hanging in the air: What in the hell is going on with the blue cat people?

Josh Levin , Slate
// Here Come the Cats With Human Boobs

Bei der publizistischen Begleitung dieses Prozesses, der viel Angst und Ressentiment freisetzt, herrscht ein erstaunliches Einverständnis über eine moralisch grundierte volkspädagogische Perspektive, die bei der Berichterstattung einzuhalten sei. Dass Medien als Transmissionsriemen einer nur diffus umrissenen “Integration” zu funktionieren haben, gilt vielerorts als Leitlinie redaktioneller Praxis.

Heribert Seifert , Neue Zürcher Zeitung
// Aufklärer, Schönredner und Prediger

Worte zum Wochenende

Der Streit um Brender bestätigt, wie froh wir sein können, große private Medienunternehmen als Korrektiv zu den öffentlich-rechtlichen Medien zu haben.

Bernd Buchholz , im Interview mit der Rheinischen Post
// “Für Online-Medien zahlen”

The DVD box set is the newest and most terrifying form of ritualistic abuse we inflict on one another. In the past, a sick person received unwanted hardback books, but these days when someone is laid up with an illness, they are buried beneath an avalanche of DVD box sets containing hundreds of hours of television series.

Grady Hendrix , Slate
// Boxed InGiving someone a TV series on DVD is like giving them a life sentence

Unter den taz-Leserinnenbriefen ragte dieser Tage das Schreiben von Monika Krause aus Neuss hervor. Sie regte an, “journalisten zu motivieren, den vakanten chefredakteursposten von herrn brender beim zdf nicht zu besetzen”. Na, das nenn ich doch mal eine Idee! Und eine Haltung! Und weil es in diesen Tagen so wenig davon gibt, gehe ich jetzt mal mit gutem Beispiel voran und solidarisiere mich: Ich verzichte auf den Posten.

Silke Burmester , taz
// Wie ein wildes “Stierchen” oder: Die Hessen sind schuld

Ist das nicht lustig? Wieviele “Plattformen” die ARD noch braucht, um dort dann doch keine Nachwuchsförderung zu betreiben?

Peer Schader , Fernsehblog
// Einsfestival? Das liegt hier noch so rum

Worte zum Wochenende

Wenn nicht mehr die Inhalte, sondern die Links die Grundlage der Medienökonomie bilden (wie Jeff Jarvis behauptet), dann werden die Verlage in Zukunft Geld für Links verlangen. Und am Ende schickt jeder, der mit uns kommuniziert, eine Rechnung.

Wolfgang Michal , Carta
// Die innere Logik der Link-Ökonomie

Vielleicht ist das die gravierendste Veränderung, die der Journalismus in den letzten zehn Jahren mitgemacht hat: Seine Grundhaltung ist inzwischen eine andere, oder sagen wir besser, sie sollte es sein. Wenn man sich nicht gerade verzweifelt an die Überreste und Relikte analoger Tage klammert, dann sollte es inzwischen selbstverständlich sein, Journalismus nicht einfach nur als eine künftig irgendwie mehrkanalige Veranstaltung zu begreifen, bei der es auch dazu gehört zu twittern oder ein Edelprofil bei Facebook zu pflegen. Im Journalismus von heute hat sich nicht nur die Zahl der Kanäle verändert bzw. vervielfacht, sondern auch die Art und Weise, wie wir als Journalisten und Medienmacher mit unserem Publikum kommunizieren.

Christian Jakubetz , Jakblog
// 1999 – 2009

Das klingt nicht unmöglich zu wuppen, werte Herren!

Markus Beckedahl , Netzpolitik
// Warum die Verleger zum Internet einfach schweigen sollten

Es ist wie bei Hypochondern – kaum hustet ein Blogger, ziehen sich die anderen schon Schals um den Hals und legen sich zum Sterben hin.

Malte Welding , Netzeitung
// Das deutsche Problem

Worte zum Wochenende

Google trägt einen erheblichen Anteil daran, dass Medien die Klammer um ihre Inhalte verlieren. (…) In einer Zeitung kann ja auch mal ein schwacher Artikel stehen, der schadet nicht unmittelbar dem Gesamtprodukt. Im Netz müssen Medien mit jedem Stück, das dort draußen weitergereicht wird oder über Suchmaschinen zu finden ist, ihr Markenversprechen einlösen.

Björn Sievers , Carta
// Google und die Medien – ein paar Gedanken und Thesen

Ich gebe zu, es gibt nur wenig Schönes dieser Tage. Aber ich mache das einfach wie Tom Buhrow, der, egal welche Hiobsbotschaft er verbreiten muss, breit grinst wie ein bekifftes Milchbrötchen.

Silke Burmester , taz
// Wenn Kinder quengeln, verbünden sich die Papis

At its heart, in a chair, is NERO, a ruthless baddy who not only indirectly killed KIRK’s dad, but also dragged SPOCK through a time portal and made him look like Leonard Nimoy.

Paul McInnes , The Guardian
// Star Trek: boldly going where no hot young body has gone before

Wenn ich heute irgendwo einkaufen gehe, schaue ich mir zwar gerne die Dekoration des Ladens an, rechne aber jetzt nicht gleich nach, was sie gekostet haben könnte, um danach sofort zu beginnen, den armen Inhaber zu bedauern. Natürlich ist Journalismus kein Süßigkeitenladen, dennoch: der ökonomische Vorgang ist erst einmal der gleiche, spätestens dann, wenn es ums Bezahlen geht.

Christian Jakubetz , JakBlog
// Denken hilft zwar…

Worte zum Wochenende

ein zeitungsportal in dem man alle wichtigen publikationen des landes fände, mit einer überragenden suchfunktion und bedienoberfläche, für sowas könnte durchaus ein markt bestehen. nur was machen die deutschen verlage (wahrscheinlich)? sie zimmern sich eigene portale mit komplizierten bezahlvorgängen, grausamer benutzerführung zusammen und verlangen mondpreise dafür.

Felix Schwenzel , wirres.net
// kostenloskultur?

In one moment, a very successful mogully man was slack-jawed in amazement at how little money – “$50,000!” – one of three entrepreneurs had used to start another fast-growing enterprise. The big man thinks big – that’s what made him big. The small guys think small and get big by using existing platforms and depending on their users to like and market them. To the new guys, it’s so obvious.

Jeff Jarvis , Buzzmachine
// The Future of Business is in Ecosystems

Ich bin an sich keine hämische Person, aber immer sehr an der Zukunft interessiert. Daher würde ich gern wissen, was die GQ-Moderedakteure machen, wenn ihr gedrucktes Heft im nächsten Jahr eingestellt wird. Mein Versöhnungsvorschlag: ein “Worst dressed”-Blog. Ich helfe ihnen gern, es aufzusetzen.

Sascha Lobo , im Interview mit „The Closet“
// Wie ein Kätzchenfoto im Internet
[via saschalobo.com]

Den acht Millionen Lesern der Zeitung entsprechen acht Millionen Page Impressions im Netz. Da der TKP für solche ‚mittelgroßen’ Onlineangebote (das sind Seiten, die zwischen einer und 100 Millionen PIs pro Monat erzielen) bei 2,50 Euro liegt, kostet eine vergleichbare Internetanzeige 8.000 TKP x 2,5 Euro = 20.000 Euro. Das ist ein Sechstel des Printpreises (wobei anzumerken ist, dass der TKP bei Webseiten, die weniger als eine Million PIs erzielen, sogar auf 50 Cent und darunter sinken kann. Solche Seiten kommen dann auf Werbeumsätze von 150 oder 200 Euro im Monat!).

Wolfgang Michal , Carta
// Warum sind Leser von Zeitungen 6 mal so wertvoll wie Leser im Netz

Worte zum Wochenende

Es braucht gar keine homogene Mehrheitsmeinung, es reicht, daß sich genügend Menschen für eine machtvolle Minderheitsmeinung zusammenfinden – und das Web 2.0 gibt diesen Menschen die Werkzeuge an die Hand. In den weiten des Netzes finden sich immer genug thymotische angry young men, um eine Kampagne zu starten, findet sich immer jemand, der betroffen ist und diese Betroffenheit in Empörung ummünzt.

Felix Neumann , fxneumann
// Tyrannei der Masse 2.0?

It’s not as if I couldn’t and shouldn’t also blog about what I talk about on Twitter; tweets can become the trial out of town, the blog Broadway (a book Hollywood). But Twitter competes for my time and attention. It is so much faster and easier. It’s good enough for most of my purposes. So the blog suffers. And I suffer. I discuss less here; I’ll lose some of you as a result and you are the value I get from blogging. I lose memory. And I lose the maypole around which we can gather.

Jeff Jarvis , Buzzmachine
// The Temporary Web

Der Zeitgeist fordert Partizipation

Peter Kruse , auf dem LPR Forum Medienzukunft
// Slides und Video zum Krusevortrag gestern

Keeping cartoon characters trapped in amber is one of the surest routes to irrelevancy.

Brooks Barnes , New York Times
// After Mickey’s Makeover, Less Mr. Nice Guy

Worte zum Wochenende

Doch nichts liegt ProSiebenSat.1 derzeit ferner, als eine eigene “Gebühr” zu fordern. Der Senderverbund möchte lediglich mehr direkte Erlösquellen erschließen, “etwa über Pay-TV, Video-on-Demand oder andere Geschäftsmodelle”, wie der Vorstandsvorsitzende Ebeling mit Gespräch mit dem Handelsblatt betont. Das Wort “Gebühr” benutzt Ebeling nicht ein einziges Mal. Das Handelsblatt nimmt das Wort “Nutzungsgebühren” in den Vorspann und spricht selbst noch von “Bezahl-TV”.

Robin Meyer-Lucht , Carta
// GEZ-Gebühr: Schlagzeilen-Bingo auf dem Boulevard

I can’t help but think that many newspaper-doomsayers are conflating hope with analysis.

Daniel Gross , Slate
// Paper Hangers

This time we tried to push the envelope, and the envelope pushed back. So we pushed a little harder.

James Cameron , in einer Featurette für Avatar
// Avatar Behind the Scenes Featurette

Mögen Verlage das noch so unfair finden: Es gibt kein staatlich verbrieftes Recht auf die Verlängerung nicht mehr funktionierender Geschäftsmodelle in die Zukunft.

Ulrike Langer , Medial Digital
// Keine Sahnehäubchen in Sicht