Was blüht uns wohl?


Links: Herta Müller, immer auf der Suche nach der verlorenen Heimat. Rechts: Gundel Gaukeley, immer auf der Suche nach Dagoberts Glückstaler.
mit Dank ans Hauptstadtblog für die Inspiration
Was blüht uns wohl?
Links: Herta Müller, immer auf der Suche nach der verlorenen Heimat. Rechts: Gundel Gaukeley, immer auf der Suche nach Dagoberts Glückstaler.
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Am 17. Dezember erst kommt er in die deutschen Kinos: der erste Spielfilm von James Cameron seit Titanic. Avatar heißt das 237 Millionen Dollar schwere Werk, das als erster Film ausschließlich in 3D veröffentlicht werden und in Sachen visuelle Effekte und Performance Capturing alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen soll.
Ganzer Artikel erschienen in epd Film 10/09 – pünktlich zur Buchmesse mit einem Schwerpunkt Krimiverfilmungen sowie einem Blick in die amerikanische Indie-Regisseursszene.
Wie ja schon aus dem letzten Eintrag ersichtlich, war gerade wieder eDIT in Frankfurt – ein Filmfestival/Kongress, zu dem ich seit vielen Jahren immer wieder gerne gehe, um mir etwas über die neuesten Entwicklungen vor allem im Bereich vbisuelle Effekte erzählen zu lassen. Dieses Jahr hatte ich leider keine Zeit, um vollständig hinzugehen, aber ich habe immerhin zwei Präsentationen mitnehmen können – zufällig beide von Mitarbeitern von Industrial Light and Magic (ILM).
Die Präsentation von Roger Guyett über die Effekte des neuen Star Trek-Films war erstklassig und hat einen weiteren Teil des Puzzles dazu beigetragen, warum der Film so gut funktioniert (das sehr gut durchdachte Drehbuch ist ein weiterer Faktor). Guyett war auch Second Unit Director bei Star Trek und diese Gesamterfahrung von Dreh und Postproduktion schlug sich wohl in seiner Arbeitsweise, auf jedem Fall aber in seinem Vortrag nieder. Guyett war integraler Teil des Designprozesses und schilderte die Schwierigkeiten, die das Team beim Anpassen und Modernisieren des Looks hatte: Die Enterprise und alle ihrer Schwesterschiffe mussten ein bisschen aussehen wie damals, aber trotzdem neu und cool sein. Guyett erzählte auch von den Farbthemen, die der Film sich für verschiedene Schauplätze – auch im All – gab und von Techie-Details wie realistischen Weltraum-Explosionen im Vakuum. Am interessantesten war aber sicherlich der Teil des Panels, in dem er zeigte, wie JJ Abrams und sein Team möglichst oft reale Drehorte gewählt hatten, die dann im Anschluss von der CG-Fabrik aufgepimpt wurden – ähnlich wie die Original Star Wars-Filme. Ich denke, dass das hervorragend funktioniert hat. Gerade im Gegensatz zu den neuen Folgen jener anderen großen Weltraumsaga wirkt Star Trek angenehm echt.
Ben Snows Präsentation zu Terminator Salvation war insgesamt kaum weniger erhellend, aber wesentlich technischer und weniger auf ästhetische Aspekte bedacht als die seines Kollegen. Snow präsentierte vor allem, wie ILM bei Terminator mit einem neuen System von ressourcensparender Beleuchtung gearbeitet hat – dessen technische Einzelheiten leider ein wenig meine Kenntnisse überstiegen. Snow zeigte viel Vorher-Nachher-Clips, die sich hauptsächlich auf die Modell-Arbeit und die Integration von Drehmaterial und CG konzentrierte, wobei vor allem der Aspekt der “Post-Viz” für mich ein neues und interessantes Werkzeug darstellte. Spannend und auch amüsant wurde es dann wieder, als Snow von der Arbeit erzählte, die es bedeutete, einen virtuellen Arnie zu bauen. Dabei gab es auch einige “geheime” Aufnahmen zu sehen, die die unglaubliche Detailarbeit zeigten, die in der Szene steckt.
Ich fand es interessant, zu sehen, dass die Balance zwischen Simulationsarbeit und Animation/Handbemalung inzwischen ganz gut in der Mitte liegt. Der Computer scheint inzwischen in der Lage zu sein, viele Dinge tatsächlich automatisch zu machen, die vor ein paar Jahren noch händisch erledigt werden mussten. Der Rückschlag ist dafür dann aber, dass die Aufgaben immer komplizierter werden und dann muss eben doch wieder die Handarbeit und Animation ran.
Ein lehrreicher Kommentar war auch der von Ben Snow, der ein wenig zerknirscht darüber wirkte, dass McG mit seinem harten Colour Grading bei Terminator Salvation Teile der CG-Arbeit fast in Gefahr brachte, weil plötzlich wieder Dinge zum Vorschein kommen könnten, die die Ursprungsfarben sonst überdeckten. Mich würde interessieren, inwiefern Colour Grading sich nicht inzwischen auch etwas in eine Extrem-Sackgasse bugsiert hat und langsam mal wieder locker machen sollte. Harry Potter and the Half-Blood-Prince fand ich wegen seines harten Grades manchmal schon sehr anstrengend.
Die eDIT ist einer der interessantesten Treffpunkte der Rhein-Main-Region für visuelle Medienschaffende. Inzwischen im zwölften Jahr, hat sich die dreitägige Frankfurter Konferenz von einer kleinen Insiderveranstaltung zu einem mittelgroßen Kreativevent gemausert und dabei nichts von ihrer lockeren Atmosphäre verloren. Weiterlesen
erschienen in epd medien 79/09
Sie schreiben Drehbücher und geben Qualitätszeitungen Interviews. Sie veranstalten im Internet Pressekonferenzen und könnten den nächsten deutschen Bundeskanzler stellen, wenn sie dürften: Fiktionale Personen übernehmen unsere Welt. Weiterlesen
erschienen in epd medien 76/09
Hinweis: Im Rahmen von SEO und generellem Sinn-Ergeben werde ich meine “Netzartikel” in Zukunft nicht mehr einfach nur durchnummerieren, sondern wie hier anteasern.
In den kommenden sechs Tagen befinde ich mich im Urlaub in Frankreich, um mich von der Bundestagswahl zu erholen. Da zu meinen Zielen auch das Disneyland Paris zählt, ist ein gewisser Recherche-Anteil mitinbegriffen.
Wir werden schon ‘ne rechtliche Backpfeife kriegen. Aber mittlerweile ist mir das egal. Mir war es einfach wichtig, endlich mal zu erzählen, dass das alles Fake ist.
Martin Kesici im Interview mit jetzt.de
// „Ich hatte 20.000 Mittelfinger vor mir“
Man wünschte sich, die Fernsehmacher würden morgens nicht vor den Spiegel treten, um sich zu pudern oder glattzurasieren, sondern um sich selbst zu erkennen. Denn sie sind die Langweiler, nicht die Politiker. Die Langweiler, die sich selbst inszenieren, die aufgehört haben, Fragen zu stellen, die nichts wissen wollen, selbst von der Kanzlerin und ihrem Stellvertreter beim „Duell“ nicht, sondern sich anschließend selbst kommentieren wie Maybrit Illner im ZDF.
Michael Hanfeld , FAZ
// Ihr seid die Langweiler!
The Wonderful Wizard of Oz is a traditional fairy tale to which Baum added a peculiarly American twist: the humbug.
Meghan O’Rourke , Slate
// The Man Who Made Oz
Members of the Featured Artists Coalition show their support for … well, no one is quite sure
Helienne Lindvall , guardian.co.uk
// Behind the music: Is the music industry at war?
evangelisch.de ist ab heute online und damit auch mein Artikel, der die zentralen Themen des Antikriegsfilms zusammenfasst.
Ich war gestern abend auf der Eröffnungsgala der Edgar-Reitz-Filmwoche in Mainz. Das Ergebnis war eine sympathische Atmosphäre, ein saunamäßig warmes Kino und ein ziemlich guter (und verdammt gut restaurierter) Film – Die Reise nach Wien von 1973, der mich vor allem dadurch beeindruckt hat, dass er in seiner Farbdramaturgie mal einen etwas anderen Blick auf die Nazizeit erlaubte, als die Standardfarbpalette von entsättigten Braun- und Grün-Orgien deutscher NS-Filme der letzten 15 Jahre.
Am liebsten will ich aber hervorkommentieren, dass es beim Sekt-und-Schnittchen-Teil des Abends tatsächlich mal wieder echte Schnittchen gab. Da ich wirklich Hunger hatte habe ich mich sehr über einfache Baguette-Scheiben mit Wurst, Schinken und Käse – allesamt sehr lecker hergerichtet – gefreut. Nirgendwo Rote-Bete-Sorbets oder Currywurst im Glas – oder was man heute sonst so alles von Catering-Firmen als Zwischenmahlzeit kredenzt bekommt – in Sicht. Gäste glücklich machen kann so einfach sein.
Die BILD-Zeitung hat es gemeldet, die Agenturen haben es bestätigt bekommen. Michelle Hunziker moderiert künftig gemeinsam mit Thomas Gottschalk die letzte erfolgreiche ZDF-Sendung “Wetten, dass..?”
Die offizielle Begründung: Die Sendung soll “spontaner” werden. Gottschalk darf vor der Sendung nichts über die Wetten wissen und bekommt dann immer erst kurz vorher von Hunziker die Buchstaben umgedreht. Hui.
Auf die Nachfrage bei der ZDF-Pressestelle, ob das nicht eigentlich einfach nur eine fröhliche Formulierung dafür sei, dass Gottschalk, der gerade erst seinen Vertrag per Handschlag bis 2012 verlängert hat, sich dann in Zukunft einfach nicht mehr auf die Sendungen vorbereiten muss sondern ankommt und losmoderieren kann, war erstmal ein paar Sekunden Pause am anderen Ende. Dann antwortete die Kollegin freundlich: Nein, im Gegenteil, es würde ja sogar alles anstrengender für Gottschalk. Er müsse sich ja jetzt viel mehr konzentrieren, weil er ja vorher nichts weiß.
Mhm. Eins jedenfalls ist klar: Hunziker passt perfekt zum Altherrenwitze-Humor von Gottschalk. Das Fremdschämen darf weitergehen.