Blick in die Blogosphäre (VII): Filmfest München, “Ein Film – viele Blogger”, Seeßlen

Ich bin ja sehr glücklich, und gebe mir sogar ein klitzekleines bisschen Credit dafür, dass es einige Blogger_innen-Kollegen gibt, die sich meinen Völkervereinigungs-Gedanken angeschlossen haben und völlig unabhängig von mir Aktionen ins Leben rufen, bei denen Blogs zusammenfinden können. (Ich selber muss mich ja eher dafür schämen, dass ich es nicht einmal geschafft habe, einen Film Blog Group Hug in der ersten Jahreshälfte zu organisieren.)

Besonders fruchtbar scheint dieses Jahr das Filmfest München gewesen zu sein. Jan Peschel von “CineCouch” hatte dort dieses Jahr, in der Tradition der Berlinale-Bloggertreffen, zum Meet the Bloggers eingeladen. Und wenn man dem Bild, das diesen Post ziert, sowie Jans Bericht Glauben schenken kann, hat es sich gelohnt:

Man unterhielt sich über das Festival, den allgemeinen Filmgeschmack, über eigene Projekte und auch immer wieder über die Blogosphäre, Ideen zu Kooperationen und die Frage, ob man finanziell nicht auch mehr mit Blogs erreichen könnte. Hoffentlich können einige Anstöße weitergetragen werden.

Gemeinschaftspodcasts

Ein erstes Gemeinschaftsprojekt, das in München entstanden ist, ist die Sonderausgabe des Podcasts “Die Abspanner”, in der sich “Cinema Forever”-Blogger Conrad Mildner mit “Filmosophie“-Frontfrau Sophie Rieger zusammengesetzt hat, um das Festival Revue passieren zu lassen. Eine ähnliche Konstellation also, wie beim Klassiker der Filmfestival-Podcasts – dem Videopodcast von “kino-zeit.de” mit Joachim Kurz und Beatrice Behn. Und da “Rocky Balbea” ja jetzt auch eine Filmfreundin ist kann man den also auch gleich unter den Blog-Kooperationen einordnen. “Schöner Denken” hatte übrigens schon im Juni Sano von “Eskalierende Träume” in einem Nippon-Connection-Podcast zu Gast.

Ein Film – Viele Blogger

Globaler und langfristiger angelegt ist das Projekt des Intergalactic Ape-Man, das auf den Namen “Ein Film – Viele Blogger” hört. Der Plan: bis zu einem gewissen Stichtag schreiben alle, die wollen, eine Rezension zu einem vorher festgelegten Film, die der Ape-Man anschließend sammelt. So soll Dialog und Austausch entstehen. Ich warte bereits gespannt auf das Ergebnis der ersten Runde zu The Elephant Man. Ich selbst habe leider nicht teilgenommen, mir fiel zu spät ein, was ich gerne geschrieben hätte (einen Abgleich zwischen Realität, Film und der Musical-Version in The Tall Guy) – aber vielleicht mache ich ja bei einer der nächsten Runden mit. Der Ape-Man hat die Übersicht.

Filmkritisches

Währenddessen läuft übrigens die “Hard Sensations” Interviewreihe mit Filmschreibern weiter. Und der Kritikerverband VdFk lädt, in Person von “Negativ”-Blogger Dennis Vetter schon zum zweiten Mal zum Kritiker-Stammtisch diesen Donnerstag in Frankfurt am Main.

In einer “Keynote” hat Filmkritik-Altmeister und Blogger Georg Seeßlen im Dezember 2013 Bilanz über das Kino als Gesamtgefüge gezogen und es zum stärkeren Nomadendasein aufgefordert. Das insgesamt lesenswerte Manifest wurde heute veröffentlicht und enthält folgende denkwürdigen Sätze:

Andrerseits erleben wir die Abwanderung der Kritik ins Netz, wo sie einerseits Konsumenten- und Millieukonform ist und sich perfekt für eine Mikrostruktur der Vermarktung durch Streuung und Manipulation von Nachrichten eignet, andrerseits aber […] extrem intelligente „Inseln“ des Diskurses bildet. Diesen Inseln gelingt indes nur sehr selten eine Verbindung zum Festland.

Die Inseln untereinander, scheint es mir, sind inzwischen schon streckenweise ganz gut durch Brücken verbunden. Auf geht’s, erobern wir das Festland!

Weitere Hinweise über filmblogosphärische Aktionen nehme ich gerne unter kontakt@alexandermatzkeit.de entgegen

Film Blog Adventskalender – 9 – Merkur von “Intergalaktische Filmreisen”

Ich bin Merkur Schröder. Im Internet kennt man mich zumeist auch als Intergalactic Ape-Man. Ich bin vielseitig medieninteressiert, setze auf meinem Blog Intergalaktische Filmreisen den Schwerpunkt jedoch auf das Sehvergnügen. Ich arbeite nebenberuflich als freier Autor und habe mich in verschiedenen, auch künstlerischen Feldern hauptberuflich und hobbyistisch ausprobiert, so dass ich im Geheimen ein Portfolio führe, welches vielseitige Perspektiven erlaubt. Für gewöhnlich veröffentliche ich zeitgleich unter mehreren Pseudonymen. Die Maskerade nutze ich als eine Schattenwand, um den Leser ungehemmter in meine Gedankenwelt eintauchen lassen zu können.

Mit dem Anspruch möglichst dort anzusetzen, wo im Alltag gerade wenig Aufmerksamkeit herrscht, ist ein Image des Abseitigen gewachsen. So überrascht es bei genauem Hinsehen oftmals, dass ich meine Antennen auch im “Mainstream” ausfahre. Verstärkt möchte ich mich im Anschluß an ein organisiertes Event aus dem Jahre 2011 wieder für das deutschsprachige Kino einsetzen. Interessenten an einem organisatorischen Zusammenschluß dürfen sich gern über Facebook bei mir melden, wo sich eine Bewegung innerhalb einer eingerichteten Gruppe formiert.

Mit Weihnachten verbindet mich eine Hassliebe, die ich gern auch mal über Kitschironisierung auslebe. Aus bitterer Erfahrung gilt mein Geschenketipp ganz allgemein, insbesondere für Eltern, sich mit dem Geschmack des Beschenkten auseinander zu setzen. Gerade für Kinder gibt es nichts schlimmeres, als ein großes Geschenk zu bekommen, welches man sich vor einem Jahr noch sehnlichst gewünscht hätte, nun aber herausgewachsen ist. Da bei uns nur Kleinigkeiten auf dem Gabentisch liegen, finde ich es umso schöner, mich bewußt mit der Auswahl zu beschäftigen. Ein Buch, welches Mutter brennend interessiert, von welchem sie aber noch gar nicht gehört hat. Eine CD für den Vater, der oft nur einzelne Titel gut findet und so ein schwerer “Kunde” ist. Da sind die Kinderaugen fast noch einfacher zu erhellen, liegt man in einem gewissen Alter gerade mit Star Wars ziemlich gut. Und wer wie ich offen als weltbester Onkel betitelt wird, der trumpft im Naturell schon mit Verständnis und neuen Impulsen auf. Schöner als mit Kindern ist Weihnachten wohl ohnehin nicht.

Für die Filmfreunde möchte ich ganz im Zeichen meiner Herzensangelegenheit für die Edition Deutsche Vita plädieren, die als Gemeinschaftsprojekt der wachsenden Nischenlabels Subkultur Entertainment und filmArt unbedingt mehr Aufmerksamkeit empfangen sollten, bevor Ambitionen in diese Richhtung gänzlich ins Straucheln geraten. Denn obwohl Firmen wie Pidax und Filmjuwelen den Markt löblicherweise mit Auswertungen zahlreicher Lizenzen deutschsprachiger Schinken glänzen, sind es doch diese liebevollen Premiumeditionen der EDV, die Maßstäbe an Qualität und Unterhaltungswert setzen. Es besteht berechtigte Hoffnung, dass auch Bildstörung diesen Standard halten werden, wenn sie bald Die Weibchen veröffentlichen. Damit wird endlich einer der drei großartigen Filme (Die Weibchen, Oh Happy Day, Engel, die ihre Flügel verbrennen) digital verfügbar, mit denen uns Zbynek Brynych 1970 beschenkt hat. Auch den in der bei EuroVideo beheimateten Serie Kino Kontrovers auf DVD und Blu-ray erschienene Jagdszenen aus Niederbayern sollte man sich nicht entgehen lassen. Peter Fleischmanns Film ist nicht nur wegen der Verbindungen zu Claude Chabrols Die Enttäuschten ein Hingucker.

Serienfans kommen nicht ohne die nun abgeschlossene Kultserie Breaking Bad aus. Musikalisch fand ich die Gruppe Prag und die wie aus dem Nichts aufgetauchte Künstlerin Madeline Juno essentiell. Beide sprechen ein relativ breites Publikum an, nicht jedoch ohne einen gewissen Anspruch oder Emotionen zu vermitteln. Auch tolle Geschichten gibt es zum Lauschen. Seit Jahren ganz vorne dabei ist das “Gruselkabinett” von Titania Medien. Hier finden sich klassische Schauer- und Horrorstories in niveauvoller Aufbereitung. Dies wird auch konsequent durchgezogen, wie bei der kürzlich veröffentlichten Doppelfolge Der Mönch. Man muß schon zweimal hinhören, um die eher komplexen Geflechte voll zu erfassen. Beim Lesen nur bedingt auf dem Laufenden, möchte ich doch einfach den Autoren Chuck Palahniuk als einen meiner Lieblinge empfehlen, dessen Fight Club die meisten als Verfilmung gesehen haben dürften. Filmfans, die sich mal im Comicbereich umsehen möchten, sollten sich mal mit Ed Brubaker auseinandersetzen, dessen Criminal so manchen Genrebezug von Film Noir bis Soul Cinema zu bieten hat. Vielleicht ist ja der ein oder andere Tipp dabei. Ich wünsche eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch!

(Merkur Schröder)

© Edition Deutsche Vita

Film Blog Group Hug: Die Filme des Sommers

Bild: Sascha (Danke!)

Ich habe die deutsche Filmblogosphäre beschimpft, jetzt will ich sie vereinen. Seit meinem ursprünglichen Artikel hatte ich das große Glück, mit vielen Internetfilmschreibern näher in Kontakt zu treten und seitdem haben sich auch einige meiner Ansichten sogar ein bisschen geändert (mehr dazu vielleicht bald hier). Nicht geändert hat sich mein Anliegen, die Vernetzung zwischen den Filmbloggern nach außen sichtbar zu gestalten. Daher habe ich den Film Blog Group Hug ins Leben gerufen, bei dem ich Filmbloggern eine Frage schicke und ihre Antworten dann gesammelt hier veröffentliche. Das Konzept habe ich schamlos geklaut vom Criticwire Survey.

Für Group Hug Numero eins habe ich zunächst jene Leute angemailt, mit denen ich im Laufe des letzten Dreivierteljahres Kontakt hatte, und die Frage relativ simpel und mainstreamig gehalten. Ich bedanke mich an dieser Stelle schon einmal für das positive Feedback und die vielen tollen Rückmeldungen. Wie es mit dem Konzept weitergehen könnte, steht am Ende des Posts.

Die erste Film-Blog-Group-Hug-Frage lautete:

Welcher Film hat euch diesen Blockbuster-Sommer am nachdrücklichsten beeindruckt, egal ob positiv oder negativ, und warum?

Der beste Blockbuster diesen Sommer war für mich ganz klar Pacific Rim. Guillermo del Toro lebt seine Kindheit aus und man könnte meinen, wir hätten beide die gleiche gehabt. Riesige Kaijus, aus den Godzilla-Filmen entlehnt, gegen riesige Mechas, aus dem Anime entlehnt. Da geht jedem Fan dieser beiden Genres das Herz auf. Aber del Toro versteht es außerdem eine sehr detailreiche und dichte Atmosphäre zu schaffen, die den Zuschauer durch den Film trägt. Ich hab schon wieder Lust darauf.
– Patrick Thülig, Kontroversum
(Pacific Rim in den Kontroversum Shorts)

Aus familiären Gründen ist es mir in diesem Jahr erst ein einziges Mal gelungen, einen sogenannten Blockbuster zu schauen, und das war Star Trek Into Darkness. Ich habe es nicht unbedingt bereut, aber mir war das alles etwas zu viel und den guten, alten “Star Trek”-Geist habe ich auch vermisst. Aber trotzdem habe ich mich recht gut unterhalten gefühlt. Andere “Blockbuster” habe ich nicht gesehen, aber ich muss auch sagen, dass ich jetzt nicht das Gefühl habe, etwas verpasst zu haben. Außer Pacific Rim, den ich wegen Del Toro gerne gesehen hätte. Ansonsten habe ich mich gefreut, dass ich immerhin Only God Forgives im Kino sehen konnte, den ich sehr mochte, auch wenn ich die kontroversen Meinungen gut verstehen kann.
– Marco Koch, Filmforum Bremen

© Paramount

In einer Saison der vergurkten Blockbuster (ich sage nur Man of Steel) war World War Z die positive Überraschung. Ein Zombiefilm, der auf Realismus setzt. Es sind die Details, die mich begeistert haben: Der UN-Ermittler Gerry Lane ist einer, der die Nerven behält, an Wasser und Medikamente denkt – keine Kampfmaschine, kein überlebensgroßer Held. Die Mischung von zurückhaltendem Spiel und schierem Charisma, mit der Brad Pitt diese Rolle spielt … Hut ab. Dazu Hochspannung über fast den ganzen Film.
– Thomas Laufersweiler, SchönerDenken
(World War Z bei “Schöner Denken”)

Für mich gab es in diesem Blockbuster-Sommer gleich ein paar Überraschungen. Die größte aber war mit Sicherheit Roland Emmerichs White House Down. Diesmal legt der Mann aus Sindelfingen zwar nur das Weiße Haus in Schutt und Asche, nimmt damit aber gekonnt das Herz der Vereinigten Staaten ins Visier. Das Ergebnis: sein bester Film überhaupt. White House Down ist spannend, explosiv, komisch – und hat eine gehörigen Portion Chuzpe.
– Björn Helbig, Yzordderrexxiii
(Björns Kritik bei “kino-zeit.de”)

Die (amerikanische) Sommersaison 2013 war vor allem ein hysterisches Debakel, und nur ein Film, bezeichnenderweise nicht aus der Mega-Tentpole-Ecke, konnte mich wirklich begeistern: The Conjuring – ein „haunted house“-Horrorfilm von James Wan, der zwar kaum etwas Neues erzählt, doch dafür eine inszenatorische Reife und Eleganz an den Tag legt, die absolute Kontrolle über den Stoff und das Genre beweist. Zwei klatschende Hände…und alle kleben an der Decke. Einfach meisterhaft!
– Martin Beck, Reihe Sieben
(Martins Kritik zu The Conjuring)

© Warner Bros.

Definitiv World War Z. Nachdem eigentlich alle US-Kritiker bereits im Vorfeld die Produktion für (un)tot erklärt hatten und auch hierzulande die üblichen Verdächtigen voller Wonne Verrisse schrieben, war ich vom Ergebnis angenehm überrascht. Der Film ist 1-A-Spannungskino und trotz fehlendem Gore-Faktor furchteinflößend. Und manchmal braucht Regisseur Marc Foster nicht einmal Zombies, um eine Atmosphäre der Angst zu schaffen, sondern nur einen Supermarkt in New Jersey.
– Denis Krick, Ex-Couchmonster

Ich bin Blockbuster-müde, in diesem Jahr mehr als je zuvor. Das liegt nicht zuletzt an 3D, das für mich kein Bonus, sondern ein teures Ärgernis ist. Gesehen habe ich nur Iron Man 3 und Star Trek Into Darkness. Beide haben mich, als ich im Kino saß, wirklich gut unterhalten, aber einen nachhaltigen Eindruck hat keiner hinterlassen. Jetzt hole ich noch Elysium nach und dann ist mein Blockbuster-Sommer schon vorbei. Möge es ein langer Filmwinter werden.
– Thomas, Abspannsitzenbleiber

Nach intensivem Studium meiner Filmliste habe ich festgestellt, dass ich in diesem Jahr erst einen Blockbuster gesehen habe: The Great Gatsby. Bei diesem Film hat mich am meisten beeindruckt, dass Leonardo DiCaprio und Carey Mulligan allen meinen Befürchtungen zum Trotz überzeugend als Jay Gatsby und Daisy waren. Und so schön sind Hemden noch nie in einem Film geflogen.
– Sonja Hartl, Zeilenkino
(Sonjas Anmerkungen zu The Great Gatsby)

Die meisten Blockbuster habe ich eh noch nicht sehen können – aber richtig weggeweht haben mich nur zwei kleinere Filme, beides zu meiner Überraschung Kinderfilme (von denen ich seit Anfang des Jahres viele sehe): Tom und Hacke, ein wunderbarer Kinderkrimi aus der bayerischen Nachkriegsprovinz, richtig, richtig gutes Genrekino für Zwerge: spannend, düster, realistisch und komplett in Mundart. Außerdem, anders genauso gut, der französische Animationsfilm Ernest et Célestine. Ein bezauberndes Stück Kinopoesie, märchenhaft und politisch zugleich, in einer komplexen, bizarren Welt beheimatet.
– Rochus Wolff, Kinderfilmblog

© Walt Disney Pictures

Der Blockbuster, der mich diesen Sommer am meisten begeisterte, ist Gore Verbinskis Lone Ranger. Entgegen der Meinung der US-Kritiker ist dieser Western eine smarte und energiegeladene Abrechnung mit dem gesamten Genre.
– Sidney Schering, Sir Donnerbolds Bagatellen
(Sidneys Kritik zu The Lone Ranger)

Nicht unbedingt nur aus dem Grund, dass ich es kaum ins Kino schaffe und die meisten Blockbuster noch gar nicht habe sichten können, hat mich Star Trek Into Darkness von vorn bis hinten und somit am meisten begeistert, weil das Darsteller-Ensemble sowie die temporeiche und epische Inszenierung nebst beeindruckenden Schauwerten mich wohlwollend über die vielen dramaturgischen Mängel haben hinwegsehen lassen.
– Wulf Bengsch, Medienjournal
(Wulfs Kritik zu Star Trek Into Darkness)

Mein Film des Sommers ist ganz klar Pacifc Rim. Guillermo Del Toro’s Hommage an die japanischen Kaiju-Filme ist ein richtig unterhaltsames Actionspektakel. Kein anderen Blockbuster hat den oft schwierigen Spagat zwischen Action und Figurenentwicklung, inklusive einer wirklich bemerkenswerten Frauenrolle, so gut hinbekommen. Auch die liebevolle und farbenfrohe Gestaltung hat mich überzeugt. Großartig.
– Doreen Butze, waxmuth
(Doreens Kritik zu Pacific Rim bei “Kino – German Film”)

© Warner Bros

The Lone Ranger ist nicht mein liebster Film des Sommers. Inmitten der eintönigen Zerstörungsplörre vieler Konkurrenten ließ sich Gore Verbinskis in den Stummfilm verliebter Western trotzdem, einem Widerhaken gleich, nicht abschütteln. Gerade weil sein Ringen um die Vereinigung des Blockbusters mit dem Genre des Klassischen Hollywood-Kinos zum Scheitern verurteilt ist, bleibt das Millionengrab tausendmal spannender als die konventionellen Superheldenfilme der Saison.
– Jenny Jecke, The Gaffer
(Jennys Anmerkungen zum aktuellen Western bei “Moviepilot”)

Meine Wahl fällt auf Monsters University. Es ist nicht mein Favorit aller Blockbuster, aber er hat für mich persönlich eine spezielle Bedeutung. Ich habe mich intensiv mit diesem Film auseinandergesetzt und ihn mit jeder Sichtung mehr lieben gelernt. Die Details und Nuancen entdeckt. Und geschätzt. Die Message des Films, dass einem das Leben manchmal schlechte Karten gibt und dass das aber kein Weltuntergang ist, hat mich aufgrund ähnlicher persönlicher Erfahrungen ebenfalls berührt. Insofern schwingt auch sehr, sehr viel Subjektivität mit, aber on second thought – bei welcher Filmbewertung ist das nicht so?
– Owley, Owley.ch

Kick-Ass 2 war der einzige “Blockbuster”, der mich diesen Sommer ins Kino gezogen hat. Wegen mangelnder Nachfrage im kleinen Saal. Die alternative Story des ersten Teils wurde gewohnt comicnah weiter gesponnen. Hätte man sich ganz an Mark Millars Geschichte gehalten, wäre der Film nicht unbeschadet in die deutschen Kinos gekommen. Zum Glück ist Gewalt weniger die Triebfeder von Kick-Ass 2, als die Vorstellung vom John Doe, der sein Ego im Mummenschanz offenbart. Mit einem ganzen Schurkenkader, der sich einer Bürgerwehr aus überzeugten Helden stellt, wird die ursprüngliche Idee auf die Spitze getrieben.
– Intergalactic Ape-Man, Intergalaktische Filmreisen

© Warner Bros.

Mein Highlight des Blockbuster-Sommers 2013 ist ohne Frage Man of Steel. Superman fasziniert mich seit ich denken kann. Man of Steel hat mich jedoch enttäuscht. Die hektische Kameraarbeit, das sprunghafte und emotionsleere Drehbuch sowie die Zerstörungsorgie im dritten Akt ließen mich fassungslos im Sessel zurück. Trotz der starken Performance von Henry Cavill, dem Soundtrack und vielen cleveren Details muss ich weiterhin auf den „Dark Knight“-Moment für meinen Lieblingshelden warten.
– Christian Steiner, Second Unit
(Second Unit Superman Special)

Ehrlich gesagt habe ich erst vergangene Woche mit Jurassic Park 3D die wahre Blockbuster-Sensation des Sommers mit den Augen eines Zehnjährigen bewundern dürfen. Nichtsdestotrotz gab es 2013 ein weiteres Werk gigantischen Ausmaßes, dessen bewegte Bilder Ähnliches vollbracht haben: Pacific Rim. Wenn Guillermo del Toro im audiovisuellen Rausch Kaijus und Jaeger in den nächtlichen Straßen von Tokio kollidieren lässt, öffnet sich auf der großen Leinwand das Tor in eine fantastische Welt voller überwältigender Farbexplosionen und grenzenloser Abenteuerlust, die mich jedes Mal staunend wie ein Kind zurückgelassen haben.
– Matthias, Das Film Feuilleton
(Matthias’ Kritik zu Pacific Rim)

Dass der Film nach all meinen Befürchtungen und Vorbehalten, die ich als riesiger Fan des Buches frequentiert verbalisierte, nicht nur in sich selbst geglückt ist, sondern dass er stattdessen auch im Vergleich zu vielen anderen großen Blockbustern im dritten Akt nicht versuchte sich zu übertreffen, sondern gekonnt seine Mythologie vertiefte, macht World War Z zu meinem Sommerhit des Jahres. Dank dem großartigen Erfolg des Films kann man nun auch auf Sequels hoffen, die das Buch umsetzen.
– Sascha, PewPewPew

Am meisten bewegt hat mich Paolo Sorrentinos La grande bellezza – Die große Schönheit, weil er in wahrlich meisterlicher Manier den Stillstand, die Oberflächlichkeit und die Melancholie eines Lebens (UNSERES Lebens) in einen Rausch aus Bildern und Musik gießt, wie man das heute kaum mehr zu sehen bekommt.
– Joachim Kurz, kino-zeit.de
(Joachims Kritik zu La grande bellezza)

© DCM

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