mean anyway. They’re mostly for bloggers and entertainment journalists
to bandy about as they attempt to draw clicks to their website.”
– Craig Mazin, Scriptnotes #150
In der wackren neuen Welt des Film-Franchising versuchen Macher und Beobachter noch immer, der verschiedenen Strategien habhaft zu werden – auch, indem sie ihnen Namen geben. Immer mal wieder stolpere ich dabei auf neue Ideen, die mir gefallen. Zum Beispiel wenn Blogger “Echo-07” in seinem (für Star Wars-Theoretiker wie mich) durchaus interessanten Spekulationsartikel auf “Star Wars Episode 7 News” folgendes zu den neuen Star Wars-Filmen schreibt:
For the short-game we are getting six movies along with the TV show Rebels. For the long-game Episode VII is a “soft reboot” as the Original Trilogy cast acts as “connective tissue,” passes on the torch, passes on their storied legacy to a new generation of heroes and villains to carry said torch as far as they can, until they pass it on. (Meine Hervorhebung)
Den Begriff “soft reboot” im Bezug auf Franchising lese ich hier zum ersten Mal, aber er ergibt für mich sofort Sinn. Kein Wunder: Der “Hollywood Repoerter” identifizierte den Soft Reboot bereits im Februar 2012 als “Hollywood’s newest trend”, unter anderem in Reaktion auf den Backlash gegen The Amazing Spider-Man.
Dahinter steckt der Wille der Filmemacher, die Marke zu erneuern ohne dabei alle Verbindungen zur Vergangenheit zu kappen, wie es Anfang des Jahrtausends so beliebt war. Statt also wie bei James Bond oder Batman zu sagen, “Dies ist nicht der Charakter, den eure Eltern noch kannten, er ist neu und ganz anders und hat nichts mit seiner alten Version zu tun” beschwört man ganz bewusst die Bezüge zum Ur-Text herauf, lässt sich sozusagen von diesem den Segen erteilen, jetzt neue Geschichten zu erzählen, ohne die Kontinuität zu brechen.
Star Wars ist nicht das einzige Franchise, das diesen Weg geht. Jurassic World sieht danach aus. Und sowohl in J. J. Abrams’ Star Trek als auch in Bryan Singers X-Men: Days of Future Past bedienen sich die alten Charaktere Zeitreise-Plots, um die Fackel sogar an jüngere Versionen ihrer selbst weiterzugeben. Transformers 4 scheint den Begriff aktiv im Marketing zu benutzen. Es wird interessant sein, zu sehen was James Cameron mit seiner neuen Avatar-Trilogie macht. Dass das Prinzip in komplexeren Konstrukten wie Comic-Universen nach hinten losgehen kann, darauf wiesen mich zwei meiner Follower auf Twitter hin.
Die Bezeichnung existiert übrigens auch im Computerbereich, wo ja “Reboot” überhaupt herstammt. Und sie passt perfekt: “A soft reboot, by definition, is anything that uses only software to reboot the controller.” Mit anderen Worten: Der Neustart wird aus sich selbst heraus motiviert, es braucht keine externe “Hand Gottes”, die ihn herbeiführt. Daraus folgt, “that a hard reboot will erase everything stored in RAM while a soft reboot will not”. Man ersetze “RAM” durch “Continuity”. (Geläufig scheinen auch die Begriffe “Cold Reboot” und “Warm Reboot” zu sein)