exground Blog von Screenshot

An dieser Stelle ein bisschen Werbung in halb-eigener Sache. Das Online-Filmmagazin/blog Screenshot, das aus dem Print-Filmmagazin gleichen Namens an meiner Heimatuni in Mainz hervorgegangen ist, bei dem ich mir meine ersten filmjournalistischen Sporen verdient habe und für das ich gelegentlich bei mehr Zeit auch immer mal wieder schreibe, wird vom Wiesbadener Avantgarde-Filmfestival exground tagesaktuell bloggen. Reinschauen lohnt sich, und das exground-Programm verlangt auch danach, erklärt zu werden.

Exground-Blog

Worte zum Wochenende

Es braucht gar keine homogene Mehrheitsmeinung, es reicht, daß sich genügend Menschen für eine machtvolle Minderheitsmeinung zusammenfinden – und das Web 2.0 gibt diesen Menschen die Werkzeuge an die Hand. In den weiten des Netzes finden sich immer genug thymotische angry young men, um eine Kampagne zu starten, findet sich immer jemand, der betroffen ist und diese Betroffenheit in Empörung ummünzt.

Felix Neumann , fxneumann
// Tyrannei der Masse 2.0?

It’s not as if I couldn’t and shouldn’t also blog about what I talk about on Twitter; tweets can become the trial out of town, the blog Broadway (a book Hollywood). But Twitter competes for my time and attention. It is so much faster and easier. It’s good enough for most of my purposes. So the blog suffers. And I suffer. I discuss less here; I’ll lose some of you as a result and you are the value I get from blogging. I lose memory. And I lose the maypole around which we can gather.

Jeff Jarvis , Buzzmachine
// The Temporary Web

Der Zeitgeist fordert Partizipation

Peter Kruse , auf dem LPR Forum Medienzukunft
// Slides und Video zum Krusevortrag gestern

Keeping cartoon characters trapped in amber is one of the surest routes to irrelevancy.

Brooks Barnes , New York Times
// After Mickey’s Makeover, Less Mr. Nice Guy

Der Kai

So berühmt war epd medien vermutlich nicht mehr, seit Volker Lilienthal Schleichwerbung bei “Marienhof” aufgedeckt hat: Kai Diekmann persönlich hat meine Kollegin Ellen Reglitz aufgrund eines Tagebuchs eingeladen, die Seiten zu wechseln. Uiuiui, der Kai.

Was er nicht gemacht hat, ist direkt auf den Text zu verlinken. Das mach ich mal.

Nachtrag 10:12: Klammerbeutel (in den Kommentaren) hat natürlich recht, ich habe schusseligerweise auch den falschen Link gesetzt. Direkt zum Text führt dieser Link, der oben führt nur zum Inhaltsverzeichnis des Hefts.

Blutroter Oktober

„Insgesamt robust“ nennt Bernd Buchholz die Vertriebsumsätze von Gruner + Jahr bei der Jahrespressekonferenz 2009, aber er meint damit den ganzen Verlag. Das lässt sich daran erkennen, dass er den gleichen Begriff öfter benutzt, beispielsweise im Vorwort zum Jahresbericht 2008. „Unsere erfolgreichen
Medienmarken, die journalistische Kreativität unserer Mitarbeiter und verlegerisch vernünftiges Handeln im
Sinne der Mitarbeiter und Gesellschafter haben G+J zu einem selbstbewussten und wirtschaftlich robusten
Unternehmen gemacht“, heißt es dort.

Das Wort scheint zu passen. Das Hamburger Verlagshaus
Gruner + Jahr (G+J) gilt als schwerer Tanker, der selbst in hoher See nicht umkippt, gerade diese
Schiffsmetapher wird immer wieder gerne verwendet. Wer hier arbeitet, das war jahrzehntelang der gefühlte
Tenor in der Branche, braucht sich wenig Sorgen um Arbeitslosigkeit zu machen.

Weiterlesen in epd medien 87/09

Worte zum Wochenende

Doch nichts liegt ProSiebenSat.1 derzeit ferner, als eine eigene “Gebühr” zu fordern. Der Senderverbund möchte lediglich mehr direkte Erlösquellen erschließen, “etwa über Pay-TV, Video-on-Demand oder andere Geschäftsmodelle”, wie der Vorstandsvorsitzende Ebeling mit Gespräch mit dem Handelsblatt betont. Das Wort “Gebühr” benutzt Ebeling nicht ein einziges Mal. Das Handelsblatt nimmt das Wort “Nutzungsgebühren” in den Vorspann und spricht selbst noch von “Bezahl-TV”.

Robin Meyer-Lucht , Carta
// GEZ-Gebühr: Schlagzeilen-Bingo auf dem Boulevard

I can’t help but think that many newspaper-doomsayers are conflating hope with analysis.

Daniel Gross , Slate
// Paper Hangers

This time we tried to push the envelope, and the envelope pushed back. So we pushed a little harder.

James Cameron , in einer Featurette für Avatar
// Avatar Behind the Scenes Featurette

Mögen Verlage das noch so unfair finden: Es gibt kein staatlich verbrieftes Recht auf die Verlängerung nicht mehr funktionierender Geschäftsmodelle in die Zukunft.

Ulrike Langer , Medial Digital
// Keine Sahnehäubchen in Sicht

Koalitionsvertrag sieht Schaffung von Leistungsschutzrecht vor

Die schwarz-gelbe Bundesregierung will ein Leistungsschutzrecht für Verlage “zur Verbesserung des Schutzes von Presseerzeugnissen im Internet” schaffen. Das geht aus dem Koalitionsvertrag hervor, den die Parteivorsitzenden von CDU, CSU und FDP am 26. Oktober unterschrieben haben.

Zur Begründung heißt es, Verlage sollten “im Online-Bereich nicht schlechter gestellt sein als andere Werkvermittler”. Die fünf Seiten des Vertrags zur “Informations- und Mediengesellschaft” sehen zudem eine Überprüfung des Medienkonzentrationsrechts vor. Internet-Sperren kinderpornografischer Seiten wird es vorerst nicht geben, die Rechte von Journalisten sollen gestärkt werden. Weiterlesen…

erschienen in epd medien 85/09

Deutschland ist langsam HD-Ready

Am 25. August 1967 drückte der damalige Außenminister der BRD, Willy Brandt, auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin auf einen Knopf. Die damit offiziell gestartete neue technische Stufe des Fernsehgenusses, das Farbfernsehen, erfreute sich großer Beliebtheit: Schon 1973 war der Schwarz-Weiß-Anteil im Fernsehen auf unter zehn Prozent gesunken, auch wenn 1977 immer noch erst die Hälfte aller Haushalte einen Farbfernseher besaß.

HDTV, die nächste Stufe des Fernseh-Fortschritts, soll im kommenden halben Jahr bei den großen deutschen Fernsehsendern die Marktreife erlangen. Weiterlesen

am 25. Oktober verbreitet über den epd Basisdienst

Aus dem Giftschrank. Sonnborn und Mohn dürfen doch ins TV.

Gleich zweimal kamen die Fernsehzuschauer in der vergangenen Woche in den Genuss von Sendungen, die sie eigentlich gar nicht sehen sollten, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. So strahlte der WDR am Dienstag auf Druck des Publikums hin die ungeliebte “Zimmer frei”-Sendung mit dem ehemaligen “Titanic”-Chefredakteur Martin Sonneborn aus. Offizieller Grund für das vorherige Verstecken der Talkshow-Folge war, dass sie “einfach nicht lustig” war, wie WDR-Sprecherin Kristina Bausch erklärte.

Dieser Eindruck des WDR kann es nicht nur an Sonneborn gelegen haben. Er sagte Dinge wie “,Titanic’ ist ein Magazin ohne Anzeigen. Wir sind da in einer Vorreiterrolle – die anderen ziehen jetzt nach”, die man durchaus als komisch empfinden mag. Freilich ist das ein sehr trockener Humor, mit dem nicht jeder umgehen kann. Vor allem Christine Westermann, die sich im Laufe der Sendung selbst demontierte und damit vielleicht der Hauptgrund für die ursprüngliche Vergiftschrankung gewesen sein könnte, konnte es nicht. Weiterlesen…

erschienen in epd medien 84/09

Worte zum Wochenende

To be clear, Wes Anderson did not set out to direct his new movie via e-mail.

Chris Lee , Los Angeles Times
// Fur Flies on ‘Mr Fox’

The second talking-fox picture of the year, after Lars von Trier’s “Antichrist,” this one features not genital mutilation, but a leading character who gets his tail shot off.

Todd McCarthy , Variety
// Fantastic Mr. Fox
[via Carsten]

[W]hen I saw it for the first time yesterday, I thought that the motto on the University’s seal expressed just the right attitude: quaecumque vera, or after translation from the Latin, “whatever”

Mark Liberman , Language Log
// University of Alberta’s motto: “whatever”

In the world of Legos, what I did discover is that my kids were taking these beautiful, gorgeous, incredibly restrictive predetermined Legos Star Wars play sets — and yeah, they really wanted it to be put together just the way the box showed it. I don’t think it occurred to them you’d want to do anything else with it. But inevitably, over time, the things kind of crumble and get destroyed and fall apart and then, once they do, the kids take all those pieces, and they create these bizarre, freak hybrids — of pirates and Indians and Star Wars and Spider-Man. Lego-things all getting mashed up together into this post-modern Lego stew. They figure out a way, despite the best efforts of corporate retail marketing.

Michael Chabon , im Interview mit der Los Angeles Times
// Michael Chabon Q&A: Fatherhood and writing at midnight

Worte zum Wochenende

October is rubbish. It’s not summer. It’s not Christmas. It’s dark all the time. Nothing happens for 30 days, and then some brat wearing a Scream mask threatens to pelt you with eggs unless you give him a fun-sized Milky Way. October can shut up.

Stuart Heritage , guardian.co.uk
// German techno rap? It’s time for a summer-holiday music amnesty

Die Gesamtbilanz seit 1995 ist damit reichlich bizarr: Durch Gratiszeitungen und -internet hat die Verlagsbranche die Leser ihrer traditionellen Tageszeitungen verloren. Mit Gratiszeitungen und Gratisinternet hat die Verlagsbranche jedoch kein Geld verdient. Dafür verliert sie nun bei ihren traditionellen Tageszeitungen viel Geld. Selbstkastration nennt sich dieser Prozess.

Kurt W. Zimmermann , NZZ Folio
// War’s das?

Al-Qaida is harder to reach than most groups of its ilk. Its last official spokesman, Sulaiman Abu Ghaith, sought sanctuary in Iran in 2003, and the organization hasn’t had a communications officer since.

Christopher Beam , Slate
// How Do I Get in Touch With a Terrorist?

Man hat nämlich schon das Original nicht gebraucht. Dieses hat sich jedoch durch Alkohol und Verklärung zum Kult entwickelt, was dem Remake nicht passieren wird.

Michael Reufsteck , Fernsehlexikon
// Bloß kein Knight!