Den postapokalyptischen Kurzfilm The Rising habe ich schon einmal hier im Blog erwähnt und Regisseur Sebastian Mattukat hat einen Gastbeitrag über die Parallelen zu Oblivion geschrieben. Jetzt haben sich die Filmemacher entschieden, den kompletten Kurzfilm online zu veröffentlichen, so dass ihr euch selbst davon überzeugen könnt. Viel Spaß!
Category: Externes
Close up – Juli 2013
In der aktuellen “Close up”-Sendung, die gestern abend in ZDFkultur Premiere hatte, habe ich mal wieder alle Beiträge gestaltet. Wer also meine Einschätzung zu Lone Ranger und Frances Ha sehen will, und interessiert daran ist, was Sung-Hyung Cho über Detlev Bucks Wir können auch anders sagt, sollte sich die Sendung anschauen. Hier geht’s direkt zur Mediathek. Alternativ wird die Sendung am Dienstag um 21.45 Uhr in 3sat wiederholt.
Quotes of Quotes (XIV) – The Russos on Captain America
There’s a significant shift in the universe at the end of this movie. (…) I mean, this movie draws upon The French Connection and The Conversation and Three Days of the Condor and all of these ’70s thrillers in a way that there is paranoia and mistrust at the heart of the movie. (…) The movie was shot largely in a very verité style, which is unique for Marvel’s movies. They really embraced the approach to it, and it’s a very experimental approach. (…) It’s energetic, but we also like to track the action. We really want people to understand what’s going on from beat to beat. The characters move very quickly because they are superheroes and we really wanted to convey that. We didn’t want it to feel like Bourne.
– Anthony und Joe Russo über Captain America: The Winter Soldier
Es dauert noch fast ein ganzes Jahr, bis Captain America: The Winter Soldier am 1. Mai 2014 ins Kino kommt, aber die Regisseure Anthony und Joe Russo haben “/film” schon ein Interview gegeben, in dem sie einiges über Stil und Ziel des Films verraten. Mal ganz abgesehen von der ersten Aussage mit dem “significant shift” – was für mich vor allem eine Andeutung in Richtung Universum-Öffnung zu sein scheint, ist es doch spannend, wieviel Wert sie darauf legen, dass sie vom traditionellen Superhelden-Filmmodell wegwollen, hin zu anderen Filmgenres, deren Protagonisten nunmal Supermenschen sind. Falls es Marvel nach ihrem letzten Coup, dem ersten Shared Universe der Filmgeschichte, auch noch gelingen sollte, das formulaische Gefühl der Comicfilme zu durchbrechen – was eins der größten Probleme der momentanen Blockbuster-Filmlandschaft ist – kann man ihnen wirklich eine Art Krone aufsetzen. Ich bin gespannt.
Podgast (II) – PewCast: Before Midnight
Vergangenes Wochenende war ich gemeinsam mit Matthias vom Film-Feuilleton bei der achten Ausgabe von Saschas PewCast zu Gast und stieß dort mit meiner zwiespältigen Meinung zu Richard Linklaters Before Midnight zumindest bei einem Drittel der Mitdiskutanten auf Unverständnis. Wer keine Stunde Zeit hat für den Podcast, kann sich die Kurzform meiner Meinung auch in der letzten “Close up”-Sendung anschauen.
Blogosphären-Hinweis (I): Die “Nippon Connection”-Podcasts von “SchönerDenken”
Ich bin leidenschaftlicher Podcast-Hörer (nach aktueller Zählung habe ich insgesamt zehn abonniert), doch die Gattung neigt dazu, ohne die rigide Hand eines selbsternannten Redakteurs in endloses Blabla abzudriften, wenn die Gesprächspartner wie in einem normalen Gespräch frei assoziieren und dabei auch mal vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen.
Ganz prima finde ich daher die Podcats im Blog SchönerDenken, die im Grunde nur aus einem kurzen Fazit-Gespräch nach Ansehen des Films bestehen und oft unter zehn Minuten lang sind. Ein kleiner Soundbite, leichtfüßig und unterhaltsam – ohne das Gewicht eines formulierten Textes – aber dennoch kompakt und auf den Punkt.
Zum japanischen Filmfestival Nippon Connection in Frankfurt hat das SchönerDenken-Team, das sich selbst “Die üblichen Verdächtigen” nennt, ihr Konzept für die gesamte Festivalberichterstattung übernommen. Mal ein anderes Konzept, als die übliche Textwut, die ein Festival produziert und die ja von weitem recht problematisch sein können.
Hier geht es zu den Nippon-Connection-Podcasts von “SchönerDenken”.
Wenn ich die Zeit hätte, würde ich jeden Tag Links aus der Film-Blogosphäre aggregieren. Stattdessen reicht es nur für einzelne Nuggets. Dies ist ihre Kategorie.
Quotes of Quotes (XII): The Future of the “Fast & Furious” Franchise
I assume FAST FIVE and FURIOUS 6 will be followed by THE & THE 7.
— Sam Adams (@SamuelAAdams) May 31, 2013
@samuelaadams My roommate at Cannes predicted FAST 10YOUR SEATBELT.
— Mike D’Angelo (@gemko) May 31, 2013
Wouldn’t that be awesome? I’ll happily take more suggestions in the Comments.
Quotes of Quotes (XI): Danny Boyle on Marketing
[Y]ou lie to raise money. You lie all the time. I remember to sell Slumdog Millionaire, we said it was Amélie with a bit of Trainspotting thrown in.
– Danny Boyle in the April issue of “Sight and Sound”
This is a little bit old already, but it’s genius nevertheless!
Quotes of Quotes (X): The Operational Aesthetic
Accounts of cinematic special effects highlight how these moments of awe and amazement pull us out of the diegesis, inviting us to marvel at the technique required to achieve visions of interplanetary travel, realistic dinosaurs, or elaborate fights upon treetops. These spectacles are often held in opposition to narration, harkening back to the cinema of attractions that predated narrative film and deemphasizing classical narrative form in the contemporary blockbuster cinema. While such special effects do appear on television […] complex television offers another mode of attractions: the narrative special effect. […] These moments of spectacle push the operational aesthetic to the foreground, calling attention to the constructed nature of the narration and asking us to marvel at how the writers pulled it off; often these instances forego strict realism in exchange for a formally aware baroque quality in which we watch the process of narration as a machine rather than engaging in its diegesis.
– Jason Mittell, Complex TV, “Complexity in Context”
I do love it, when a plan comes together. And I love it even more, when someone finds a technical term for that love. After reading my defense of Star Trek Into Darkness‘s plotting, a friend alerted me to Jason Mittels excellent work-in-progress book Complex TV: The Poetics of Contemporary Television Storytelling which is now fully online for free! I have only devoured two chapters so far, but it is an excellent read with not too many academic strings attached. Highly recommended!
As for the “Operational Aesthetic”, that is: the joy of watching a machine work, I feel like Mittell has found me out. Since I have always been a fan of visual special effects, it comes as no surprise that I’m also a fan of narrative special effects – and I think it’s one of the few joys left to us in the realm of market-oriented contemporary franchise filmmaking. Mittell mentions puzzle movies like Inception as examples from the big screen, but I think the same terms fit perfectly with the Marvel Cinematic Universe movies and evolving franchises like The Fast and the Furious.
Finally, I also like the fact that Mittell mentions the “baroque quality” of these narrative shenanigans. I have been trying to link the baroque to contemporary cinema before, and it’s always good to see people agree with me. (Although Mittell’s quotation referred me back to Angela Ndalianis’s book which I remember quoting six years ago in my MA thesis, so maybe the thought wasn’t really my own in the first place.)
Christoph Hochhäusler bei “Close up”
Nachdem ich den Filmemacher und Blogger Christoph Hochhäusler im Januar schon im Rahmen meiner Untersuchung zur Film-Blogosphäre per E-Mail interviewen konnte, hatte ich im März auch Gelegenheit, ihn persönlich in Berlin zu treffen.
Das Ergebnis unseres Gesprächs ist jetzt online zu bewundern, in Form einer Gastkritik in der aktuellen “Close up”-Sendung – und in einem Videointerview mit sieben weiteren Fragen zu seiner Arbeitsweise.
Christoph dreht dieses Jahr einen neuen Film namens Lichtjahre – über einen Journalisten, der manipuliert wird, ohne es zu wissen. Ich frage mich, ob er mir damit irgendwas sagen will?
“Close up” läuft heute abend um 22.10 Uhr in ZDFkultur und wird am Dienstag um 21.45 Uhr in 3sat wiederholt.
Bis die Wände wackeln
Als das Auto im Film in einen Tunnel fährt, beginnen die gelben Punkte auf dem Monitor zu tanzen. In einem Gitterkasten am rechten unteren Bildschirmrand fliegen sie von vorne nach hinten, immer wieder. Auf der Leinwand sieht man passend dazu die Lichter des Tunnels über dem Dach des Autos vorbeiziehen. Und weil jeder gelbe Punkt ein Geräusch darstellt, rauschen auch im Raum die Lampen mit einem deutlichen “Wuusch” über einen hinweg.
Der Ort für dieses eindrucksvolle Klangerlebnis ist das frisch eingeweihte und zertifizierte Dolby Atmos-Studio der Babelsberger Firma Rotor Film. Der erste Film, dessen Tonspur hier im neuen Mischungsformat entstanden ist, heißt Lost Place, ein 3D-Mystery-Thriller aus unabhängiger deutscher Produktion, dessen Start gerade vom April in den September verschoben wurde.
Die optische Tonspur des Kinofilms wechselte, nach ihrem Sprung von Mono auf Stereo in den 70ern, schon Anfang der 90er Jahre unter allgemeiner Zustimmung auf digitale Formate. So wuchsen die bis dahin üblichen Stereokanäle auf insgesamt fünf plus einen Subwoofer-Kanal und ließ bisherige Experimente wie “Sensurround”, ein System mit erhöhtem Bassumfang aus Earthquake von 1974, damit hinter sich. Dass im Tonbereich trotzdem noch Luft nach oben ist zeigt aktuell eine neue Welle von sogenannten 3D-Audioformaten, von denen Dolby Atmos eines ist.
weiterlesen in epd film 5/2013